http://www.finanzer.de/news/rwe-ausert-bedenken-bei-offshore-windpark-entwicklung-7508.html HAMBURG (DerFinanzer) – Der Energiekonzern RWE hat Bedenken gegenüber der künftigen Entwicklung der Offshore-Windparks in Deutschland. Die Bundesregierung will bis 2020 Offshore- Windparks mit einer 10 000 Megawatt Leistung bauen. RWE glaubt nicht daran, dass das gelingt. Das berichtet die „Financial Times Deutschland“ (FTD) am Mittwoch. „Das schaffen wir nicht“, wird Hans Bünting, Finanzvorsand von RWE von der “FTD” zitiert. Um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen müsste jeden Tag eine Turbine installiert werden, erklärt Bünting. Dabei gingen 2011 bereits nur noch Windräder mit einer Gesamtleistung von 866 Megawatt ans Netz. 2010 waren es noch 883 Megawatt gewesen. Das Hauptproblem der Offshore-Windparks ist aber, dass der Anschluss ans Stromnetz mit kilometerlangen Kabeln im Meer im Verzug ist. Durch den Verzug wäre es schwer neue Investoren zu finden. Der Energiekonzern ist momentan der drittgrößte Investor in Offshore-Windparks. Neben RWE will auch Hochtief mit Ventizz Capital einen Windpark (Nautilus II) bauen. Es gibt aber auch Interessenten und Investoren aus dem Ausland, wie zum Beispiel Masdar PV aus Abu Dhabi und Blackstone. Blackstone hat sich in den vergangenen Monaten in ein Offshore-Projekt eingekauft. Erst im Januar hatte Masdar Interesse an Deutschen Offshore-Windparks gezeigt. Bünting warnt, dass der Markt bald tot sei, wenn keine schnelle Lösung für das Netzanschluss-Problem gefunden wird. Den Investoren fehle Planungssicherheit und damit auch die Grundlage für Entscheidungen. Der RWE-Windpark Nordsee Ost ging erst ein Jahr später ans Netz als geplant, da es Probleme mit dem Netzanschluss gab. Die Probleme sollen auf den Netzbetreiber Tennet zurückzuführen sein, der die Stromkabel zu spät gelegt hatte. RWE soll ein Verlust von 300 Millionen Euro entstanden sein. Momentan prüft das Unternehmen eine Schadenersatzklage gegenüber Tennet. |