allerdings erst nachdem ich der sache richtig tief auf den Grund gehen musste. Es war merkwürdigerweise ausgerechnet das Diagramm von Nr. 4443, das mich auf die richtige Spur gebracht hat. Oberflächlich betrachtet sind 100 000 Aktien im Verkauf und 19 000 Aktien als Kauf geordert. Ein massiver Überhang von Verkäufern. Wirklich ??? Erstens ist ein Umsatzvolumen von 119 000 Aktien zum Xetraschluss (das ist das Diagramm) nicht besonders hoch, aber was mich richtig stutzig gemacht hat, ist die Anzahl der Orders selbst. Zählt man diese einmal nach, so ergibt es 20 Verkäufer zu 15 Käufern. Nimmt man von den 20 Verkäufern die beiden grossen Balken heraus, so ergibt sich ein ganz anderes Bild. Alle anderen Orders, was auch immer, fallen im Gegensatz zu diesen beiden fetten Balken richtig auf, nur sind das die numerisch die Mehrzahl der am handel Beteiligten. Geht man aber auf das Handelsgeschehen kurz zuvor im Dax ein, so merkt man erst, was das ist. Es ist der noch weiterhin überhängende Anteil der Shorties, die nicht nur die Post sondern den ganzen Dax attakiert haben. Eine an Personen kleine Minderheit versuchte massiv mit der letzten Gelegenheit des Tages den Dax unter die Unterstützungslinie bei 8510 zu drücken. Das gelang aber nicht. Zwischen 17.28 Uhr und 17.30 wurden soviele Kaufoders abgegeben, dass der Angriff abgewehrt wurde. Das was das Diagramm darstellt, sind nicht weiter als die Übrigbleibsel dieses Angriffs, denn es wird natürlich immer nur an den Erfolg versprechendsten Aktien angegriffen, die schon ohnehin in die gewünschte "Angriffsrichtung" gehandelt werden. Da die Post heute schon unter Druck geraten war, lag hier auch einer der Schwerpunkte des Angriffs. Aber es war kein Angriff gegen die Post allein, sondern der Kursknick war in Dax und Dow zu sehen. Davon dass Massenweise Verkäufer die Post verlassen haben, kann gar keine Rede sein. Alles bis auf diesen Angriff weniger mit grossen Zahlen liegt die Post weiterhin im ganz normalen Trend. Dieser Trend hat sich für den Dax schon vom Dow abgekoppelt und verläuft logischerweise etwas besser. Wir haben eben keine Haushaltskrise. Da der Shotdown schon läuft, ist er auch im Markt eingepreist. Somit auch schon der grösste Teil der Problematik der Schuldenobergrenze, die nächste Woche erreicht sein wird. Aber wie ich schon darauf hingewiesen habe, tritt eine gänzliche totale Zahlungsunfähigkeit gar nicht ein, da täglich auch Steuern und Abgaben eingenommen werden - nur nicht eben genug. Ich sehe den gezielten Angriff heute auf den Dax und seine Unterstützung bei 8510 sowie die gezielte Abwehr als klares Signal dafür an, dass die Bullen alles unter Kontrolle haben und zumindest noch nicht gewillt sind - auch nicht unter Zeitdruck - den Dax fallen zu lassen. Der Angriff kam gezielt zum Handelsschluss und hatte die Berechnung, dass die Bullen nicht schnell genug reagieren können oder werden um den Dax zu halten, denn ist er erstmal per Tagesschluss unter der Marke, so würde das für morgen das erwünschte Verkaufssignal geben. Hier wurde die Rechnung ohne die Bullen gemacht. Ich vermute, dass die Angreifer von heute nicht genügend Munition für einen sofortigen neuen Versuch haben, zumal auch hier die Berichte kommen und aus der Sicht der Käufer der Angriff heute genau passend das untere Ende des trendkanals erreicht hat und für einzelne Werte dies eine günstige Kaufgelegenheit darstellt. Das bewerte ich mit 70 bis 80 Prozent Wahrscheinlichkeit. Nachbörslich ist der Dax auf 8530 gestiegen, also aus der direkten Schlagdistanz für einen erneuten Angriff. Der Dow endete mau im plus. Ich gehe daher nach wie vor von einer Seitwärtsbewegung aus. Gute Nacht Der Chartlord |