Mit zwei ungewöhnlichen und interessanten Kursbewegungen und Volumina ist der Schlusskurs in Xtra für die Post abgeschlossen worden. Um 17:29:52 Uhr wurden 804 Aktien zum Kurs von 23,985€ gehandelt. Bis zur Feststellung dauerte es fast 7 Minuten mit einem Kurs von 24,815 bei einem Volumen von 43.825.226,00/Stück (1.087.522.983,19€).
Der letzte Deal ist mit einen großen Differenz bezogen auf den vorletzten Kurs durchgesetzt und fixiert worden. Wie von einem riesengroßer Staubsauger sind alle kleineren Angebote (Kurs und Stückzahl), die noch nach 17:29:52 Uhr vorlagen, schlicht aufgesaugt worden. Fast schien es so, als wenn der Kurs eine Nebenrolle spielt. Mit dieser Aktion ist der Kurs von einem Deal zum nächsten und letzten Deal auf die Schlussmarke um 3,46 Prozent gestiegen. So mächtige Veränderungen sind aus meiner Sicht eher auszumachen, wenn es z.B. wie zuletzt bei der K+S AG mit schlechten Nachrichten nach unten geht.
Bei der Frage, wer so etwas initiiert, taucht bei mir erst einmal der unbekannte Verkäufer auf. Bei dieser Konstellation des hochwertigen Deals bleibt eigentlich nur der deutsche Staat als Miteigentümer der Post. Das „eigentlich“ steht für die offene Frage der Zweckgebundenheit für die eingenommenen Gelder bzw. für die Motivation, sich jetzt von einem ordentlichen Paket zu trennen.
Die Beweggründe des noch unbekannten Käufers sind offen, spekulativ und gleichzeitig relativ risikoarm. Fest steht, dass man sich bei einem sehr soliden Wert mit exzellenten geschäftlichen Perspektiven für die nächsten 4-6 Jahre engagiert hat. Zudem winkt eine Dividende bei unveränderten Bedingungen von mindestens 30.677.658,20€. Diese Dividende (0,70€/Stück) entspricht 2,82 Prozent (bewertet p.a. 4,23 Prozent). Das sind vorsichtige Dividenden-Werte, hier verweise ich auf die analysierten und berechtigten Annahmen vom Chartlord für das Jahr 2013.
Niemand kauf in dieser Größenordnung Aktien, wenn der die Gesellschaft nicht sorgfältig geprüft wurde. Bei einer Swot-Analyse für die Post überwiegen die Stärken (innere Betrachtung) und die Chancen (äußere Betrachtung) in der Summe deutlich die Schwächen und Risiken. Zusammengefasst bezieht sich dieses Urteil auf die gesamten Unternehmensbereiche Brief, Express, Global Forwarding Freight und Supply Chain. Alle Bereiche sind gut aufgestellt und tragen zu den Umsatz- und Gewinnergebnissen gut bei.
Eine Sonderstellung hat der Briefbereich mit seiner nationalen und internationalen Paketlogistik, die extrem von den deutlich wachsenden Bestellungen über das Internet gewinnt. Darüber hinaus gehe ich davon aus, dass es „hinter den Kulissen“ im Rahmen einer Legalität einen Informationsaustausch zwischen der Post und den/dem Käufer/n gegeben haben muss.
Ich bin gespannt, ob und wann in der nächsten Zeit dieser Deal transparent gemacht wird. Für die Post und die Aktionäre sehe ich die Vorgänge sehr positiv. Zweifellos wird der Vorgang in den wichtigen Etagen der Banken, Investoren und Analysten positiv aufgenommen und bewertet werden. Für uns Posträuber bewerte ich dieser Vorgang sogar noch stärker, als die Aufnahme im Euro-Stock 50, obwohl beides miteinander zu tun haben könnte. Eine Prognose über die konkrete Kursentwicklung nach diesen Vorgängen abzuleiten ist schwierig, weil ja auch andere Faktoren eine Rolle spielen (z. B. die Wahl und die Veröffentlichung von neuen Zahlen). Grundsätzlich sollte sich der Kurs unserer Aktie weiter nach oben bewegen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die starken letzten drei Monate des Jahres für die Post noch vor uns liegen.
Besten Wahltag wünscht Flanke |