Entschuldigung, ich hatte deine erste Frage übersehen. Ja, so ist es. Es Kommt noch der Faktor hinzu, dass ich bei der Post auf so hohen Kursgewinnen sitze, dass es mir angebracht erscheint, einen Teil der Gewinne "steueroptimiert" abzuschöpfen und so gleichzeitig meinen Einstiegskurs leicht zu erhöhen (was beim Verkauf/Rückkauf von 200 Stück natürlich angesichts der restlichen Stückzahl lächerlich gering ist. Aber inzwischen treibt mich auch eine Frage um, die mir vor allem durch den Aufenthalt hier im Forum immer wieder durch den Kopf spukt. Hier im Post-Forum herrscht naturgemäß ein mehr oder minder äusserst optimistischer Grundton vor, der sich schön im immer weiteren Hochschrauben fantastischer Kursziele widerspiegel (siehe Chartlords 60 Euro). Ich schließe mich in diesen Kreis ausdrücklich mit ein, spreche mich damit also zugleich selbst an...! Jetzt bin ich ja schon etwas älteren Semesters und damit bereits seit 1985 an der Börse und war über 10 Jahre mehr oder minder semiprofessionell an der Börse unterwegs, um nicht genau eine der wichtigsten Börsenregeln zu kennen: "Werde immer extrem vorsichtig, wenn du anfängst extrem optimistisch zu werden". Wir alle tun so, dass angesichts der gegenwärtig rosigen Aussichten der DP die Zukunft nur eine Richtung kennen kann, nach oben nämlich. Und keiner von uns verschwendet deshalb auch nur annähernd einen Gedanken an eine Exit-Strategie, die im Ernstfall greifen könnte. Wir sind ja alle keine bösen Spekulanten, sondern seriöse Investoren, die felsenfest an die Zukunft der deutschen Post denken!!! Das waren viele langfristige Investoren bei K&S auch; man konnte sich eine Situation wie die gegenwärtige, wo ein ganzes Geschäftsmodell auf einmal auf dem Prüfstand steht, schlicht nicht vorstellen und hat deshalb möglicherweise in die fallenden Kurse immer schön weiter gekauft, weil die Aktie ja so schön billig war. Und auch, wenn ich mich jetzt unbeliebt mache: Oh ja, Charttechnik funktioniert sehr wohl, man muss Charts, in denen sich ja immer das Verhalten der Marktteilnehmer widerspielt, nur richtig lesen. Und da gab es bei K&S eindeutige Warnhinweise, die man unbedingt hätte beherzigen müssen. Wer an der letzten Barriere bei 25 Euro die Notbremse gezogen hätte, hätte sich 30-40% Kursverlust erspart und könnte, so er das Geschäftsmodell von K&S immer noch für tragfähig hält, jetzt viel günstiger zurückkufen. Aber nun, was tun ? Und was machen wir ? Wir kaufen bei der Post immer schön weiter, weil es ja nur eine Richtung geben kann. Und was, wenn auf einmal nicht ? Keiner von uns kennt die Zukunft, auch nicht ein daueroptimistischer Chartlord. Wer nicht immer ALLE möglichen Varianten in seine Überlegungen einbezieht, lebt gefährlich und wird möglicherweise einmal böse bestraft werden. Als langjähriger Abtenteuerreisender mit leichtem Hang zum Extremen (u.a. 2000 Kilometer Sahara Alleindurchquerung abseits aller Hauptrouten) weiß ich, wie wichtig das Abschätzen aller Risiken und das Durchdenken von Alternativen ist, wenn man Erfolg haben will bzw. an der Börse überleben will. Ich will damit jetzt keineswegs meine ebenfalls optimistische Sichtweise der Vergangenheit revidieren, sondern ich möchte an dieser Stelle nur den Blick schärfen auf für die Unwägbarkeiten, denen letztlich auch unser Postinvest letztlich unterliegt. In diesem Sine: Weiterhin viel Freude mit der DP, aber mit Verstand und Augenmaß.... |