Aus einer Kapitalerhöhung von x % lässt sich nicht ableiten, dass der Kurs um x % sinkt. Die Frage welche man sich stellen muss ist, wofür wird das Kapital verwendet. Wenn die Marktteilnehmer dann zu dem Entschluss kommen, dass ihr Geld für etwas "sinnvolles" sagen wir zum Beispiel zur Tilgung von Schulden verwendet wird, dann kann eine Kapitalerhöhung auch zu einem Kursanstieg führen (siehe France Télécom 2003).
Bei einer fünfzig prozentigen Erhöhung lässt sich mit Sicherheit sagen, dass der EPS um 25% sinkt, das könnte den ein oder anderen Anleger zum Verkauf bewegen, aber einen "sicheren" Kursrutsch von 50% im Vorfeld einer Kapitalerhöhung lässt sich damit nicht begründen.
Das Problem bei Gigaset ist vielmehr psychologischer Natur. Es wird seitens der Vorstandschaft kein Vertrauen vermittelt, zudem lese ich teilweise auf der Internetseite vom Handelsblatt anstelle von Gigaset hin und wieder Arques auf der Kursliste und für was Arques steht muss hier wohl nicht erklärt werden. Die Klage von Evonik hängt auch noch wie ein Damokles Schwert über dem Kurs. Die anfänglichen technischen Probleme des Sl910 scheinen zwar behoben, jedoch kam es durch dieses halbfertige Produkte zu einem nicht unerheblichen Misstrauen seitens der Verbraucher. Es gibt viel zu viel offene Fragen, vor allem hinsichtlich der strategischen Ausrichtung.
Ich hoffe, dass sie Hauptversammlung positive Rückmeldungen liefern kann. |