Die Kommentare von S&P zu Frankreich sind auffallend positiv und stehen in starkem Kontrast zu den sich verschlechternden franz. Wirtschaftsdaten, z. B.
Der französische Dienstleistungsindex notiert in der ersten Veröffentlichung im Februar bei 42,7. Im Vormonat hatte der Index noch bei 43,6 gestanden. Erwartet wurde der Serviceindex bei 44,5. - derivatecheck.de
Wenn man bedenkt, dass S&P vor nicht allzu langer Zeit US-Subprime-Anleihen mit verlogenem "AAA" bewertete, damit die Goldmänner für die Schrott-Bündel in aller Welt kaufwillige Abnehmer fanden, fragt man sich heute angesichts der sonderbar-verqueren Lobhudeleien zu Frankreich:
- Wer soll denn JETZT in die Bond-Falle gelockt werden?
- Wollen US-Großbanken raus aus franz. Staatsanleihen?
- Oder versucht S&P Frankreich aus politischen Gründen "schönzureden", damit Eurobonds bzw. Euro-QE nach USA-Vorbild möglich werden? Mit D. als alleinigem großen PIIGS-Garanten würde es ja etwas eng auf der "Zahlerseite". Schuldenvergemeinschaftung kann nur funktionieren, wenn genügend wohlhabende bzw. stabile Länder zum Anzapfen bleiben.
FAZIT: Nachdem S&P bereits einmal in großem Stil Klientelpolitik betrieben hat, muss man die Analysen ähnlich kritisch lesen wie Aktienempfehlungen von Goldman - im Zweifel als Kontraindikator. |