Sieht man sich die Sterbezahlen an, ist offensichtlich, dass Covid-19 in D zwar als Ausprägung vorhanden ist, aber insgesamt bisher komplett ohne Effekt bleibt. Es liegt weder eine Pandemie, noch irgendein nationaler Notstand vor. Politik und Medien haben das nach 8 Monaten Panik immer noch nicht begriffen und/oder weigern sich, den Gedanken zuzulassen.Jetzt hat Destatis, das hatte ich gestern übersehen, zugegeben, dass sich die Alterstruktur v.a. seit 2015 dramatisch verändert hat. "Langfristig betrachtet hat sich auch die Altersstruktur der Bevölkerung in den vergangenen Jahren verändert. Die Zahl der Menschen ab 80 Jahren ist von 2015 bis 2019 von 4,7 Millionen auf 5,7 Millionen gestiegen. Neben der steigenden Zahl der COVID-19-Todesfälle können auch solche Verschiebungen in der Altersstruktur der Bevölkerung zu überdurchschnittlichen Sterbefallzahlen beitragen." Das sind die Geburtenjahrgänge 1935-1939. Da schieben sich also 2 Walzen durch die Alterspyramide. Eine der 80-85-Jährigen und eine noch größer werdende der 65-75-Jährigen. Diesen statistischen Gamechanger tut Destatis einfach lapidar damit ab, dass das neben den Covid-Toten natürlich auch einen Effekt haben kann. Das als maßlose Untertreibung zu bezeichnen, wäre noch milde ausgdrückt. Es ist sogar noch wesentlich schlimmer, als ich oben mit einem linearen Anstieg seit 2004 angenommen habe. Das heißt, die generell am meisten gefährdete Altersgruppe ist seit 2015 um satte 21% gewachsen. Und das bedeutet, dass selbst der kleinste Auslöser dramatische Anstiege in den Sterberaten zur Folge haben kann. Es bedeutet auch, dass wir noch auf Jahrzehnte mit im Trend wachsenden und v.a. sehr volatilen Sterbezahlen zu kämpfen haben werden. Der Trend dürfte durch die 5-Jahresdelle des WK2 in der Alterspyramide nur etwas abgemildert werden. Es ist mir vollkommen unbegreiflich, wie Destatis bei dieser Datenlage den Durchchnitt der vergangenen 4 Jahre als Erwartungshaltung für die Sterbefälle in 2020 anlegen kann. Das hat nichts mehr mit Fahrlässigkeit zu tun. Das ist Desinformation. Hätten wir heuer eine starke Grippewelle, dürfte man sich sogar über 200.000 zusätzliche Tote nicht wundern. Jetzt reden wir über 12.000 Tote, mit denen man noch nicht einmal die Zahlen der Vergangenheit übertrifft. Da von einer Gefahr - oder gar einer nationalen Notlage mit Aussetzung von Grundrechten - zu reden, ist grotesk. Ich habe nur kurz nach USA und Kanada geschaut. Da zeichnen sich ähnliche Effekte ab. Es wird bereits eit einiger Zeit mehr gestorben, weil mehr Alte in die Sterbegruppe drängen und dem trägt man nicht Rechnung. V.a. der schlagartige Anstieg bei den heute 74-Jährigen, also der Nachkriegsgeneration dürfte sich sprunghaft bemerkbar machen. Vor diesem Hintergrund bekommt die seit letzter Woche kurz heiß diskutierte, aber dann wieder von der Johns Hopkins University gelöschte Analyse der Wirtschaftswissenschaftlerin Briand eine ganz andere Qualität. Die hatte nämlich festgestellt, dass sich die Non-Covid-Toten in den USA zeitlich und anteilsmäßig genauso verhalten wie die Covid-Toten, was den Schluss nahelegt, dass Covid wahrsch. nur ein Begleiter, aber keine Ursache ist. D.h. die Gefahr wäre für die große Mehrheit eine Scheingefahr der Umtitulierung normaler Sterbefälle in Covid-Fälle. Nur ein Minderheit der Fälle wäre bisher direkt der Gefahr zuzuordnen. Aber selbst da müsste man noch herausarbeiten, warum das so ist und ob das bevölkerungsstatistisch relevant wäre. Covid-19 bekäme in diesem Fall eine ganz andere Qualität. Es wäre auch weltweit keine Pandemie, sondern max. Auslöser, der das über Jahre angesammelte Ungleichgewicht der Altersstruktur in Pseudo-Übersterblichkeit, aber tatsächlich nur in eine andere Verteilung übers Jahr auflöst. Die richtige Betrachtung wäre in diesem Fall, dass wir auf Sicht von ca. 20-30 Jahren mit jährlich steigenden Todeszahlen, u.U. mit hoher Volatilität, rechnen müssen. Die werden sich ohne Grippe/Covidwellen rel. gleichmäßig übers Jahr verteilen. Ein Effekt, der sich schon seit einigen Jahren in Grippewellen mit steigender Letalität abbildet. Wobei die Grippe für Jüngere gefährlicher ist als Covid. Prinzipiell muss man sich aber vor uniformen Generallösungen hüten. Die unterschiedlichen Ausprägungen dieser Epidemie auf unserem Globus müssen nicht monokausal aufgelöst werden. Ziemlich sicher hat aber die Bevölkerungsstatistik ein gehöriges, wenn nicht das größte Wort hier mitzureden. In Deutschland lässt sich damit schon so gut wie alles erklären. Sollte es also hier so sein, dass Covid nicht einmal einen statistischen messbaren Effekt hat, muss man die Thematik fundamental anders betrachten. - Die Gesellschaft muss anerkennen, dass sie altert. Man muss auch anerkennen, dass das Altern im Ungleichgewicht erhebliche finanzielle Konsequenzen hat. Will man den alten Menschen medizinische Topversorgung zukommen lassen, müssen die Kapazitäten dramatisch erhöht werden, um gerade solche Peaks wie durch Grippe oder Covid-19 abzufedern. Das dürfte eine schmerzhafte, aber ethisch notwendige Diskussion werden, der man vermutlich versucht auszuweichen. Da kann sich jeder Politiker nur die Finger verbrennen.
- Covid wäre selbstverständlich keine Pandemie und kein Notstand mehr. Es wäre auf der epidemiologischen Gefahrenskala unmittelbar zwischen Schnupfen und Grippe einzuordnen. Nur eine verschwindende Minderheit der Bevölkerung würde eine sehr schwere Ausprägung der Krankheit erleiden, der es gelte, medizinisch auf den Pelz zu rücken. In diesem Fall aber nicht durch einen Impfstoff für die Masse, sondern durch Medikamente oder andere medizinische Maßnahmen.
- Die Politik und die Wissenschaft dürften einen dramatischen Vertrauensverlust erleiden. Der ist längst verdient. Darin steckten Chancen und Risiken. Es dürfte sich aber rächen, dass man vorher alles Gemäßigte an Opposition durch Denunziation kaltgestellt hatte und deshalb fast nur noch Pseudo- oder extreme Opposition übrig blieb. (Gilt für den ganzen Westen).
- Es müssen politische Prozesse definiert werden, die so eine politische Willkür wie in den letzten Jahren zukünftig vermeiden helfen. Als allererster Punkt fällt mir dazu eine staatsfreie Presse ein. Jegliche Verbindungen zwischen Medien und Staat gehören gekappt. Jüngste Gesetze gegen die Meinungsfreiheit revidiert.
- Ebenso müssen die Verbindungen zwischen Staat und Wissenschaft entzerrt werden. Ein ständig wechselnder Rat aus dem staatsunabhängigen Volk muss die Aktivitäten des Staates und die Resultate der Wissenschaft kontrollieren, damit dieser politische Legitimationssumpf trocken gelegt werden kann. Solche Fehltritte wie die Klimasause, die Schadstoffhexenjagd oder jetzt das wissenschaftlich legitimierte Abdriften in einen utopischen Unrechtsstaat, weil man noch nicht einmal das 1x1 beherrscht, darf es nicht mehr geben.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/11/PD20_472_12621.html https://www.focus.de/finanzen/altersvorsorge/rente/demografie-die-alterspyramide-in-deutschland-zwischen-2010-und-2015_id_4564896.html https://www.census.gov/content/dam/Census/library/publications/2015/demo/p25-1143.pdf ----------- Überall ist der Irrtum obenauf und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität |