Hat der US-Dollar eine Zukunft als faktische Weltwährung? Wir haben in der Vergangenheit schon des Öfteren über die Bemühungen Chinas geschrieben, Teile seines Außenhandels in der eigenen Währung Renminbi, dem sogenannten Volksgeld – die Einheit heißt Yuan –, abzuwickeln. Zuletzt im Zusammenhang mit dem Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinpings in Saudi-Arabien. In den USA spekulieren zusätzlich einige, China und Russland würden eine goldgestützte Währung vorbereiten. Beobachter sehen Anzeichen, dass im größeren Umfang Gold gehortet wird. Die offiziellen Zahlen der chinesischen Zentralbank weisen allerdings nur einen moderaten Zuwachs von 32 Tonnen in den letzten drei Jahren aus, aber es bleibt unklar, ob die Regierung in Beijing nicht einen Teil ihres Goldbestandes geheim hält. Der offizielle Wert von knapp 2.000 Tonnen beträgt nicht einmal 25 Prozent der US-Goldreserven oder 60 Prozent der deutschen.
Dennoch geht offenbar ein nicht geringer Teil des ins Land fließenden und dort geförderten Edelmetalls – mit 370 Tonnen war China 2021 weltweit einer der größten Produzenten – in den privaten Gebrauch, wird also entweder als Rücklage gehalten oder als Schmuck getragen. China gilt inzwischen noch vor Indien, das diesen Rang seit ehedem innehatte, als die Nummer Eins im privaten Goldkonsum. Gründe, aus dem Dollar auszusteigen, haben indes Länder wie China einige. Nicht zuletzt zeigt ihnen die derzeitige Konfrontation zwischen Russland und dem Westen, dass die USA und die EU jederzeit bereit sind, das Währungs- und Bankensystem als Druckmittel einzusetzen und auch Konfiszierungen nicht zurückschrecken. ...
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