Geschönte Briefings, veraltete Updates von der Front: Laut einem Medienbericht wird Wladimir Putin von seinem Stab nur bedingt über die Lage in der Ukraine informiert – offenbar aus Angst, den Präsidenten zu verärgern.
Seit Monaten treibt Wladimir Putin seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine voran, trotz fataler Misserfolge seiner Armee und einem Exodus junger Männer aus Russland. Was weiß der russische Präsident wirklich über die Lage an der Front und die Stimmung in seinem Land? Welche Informationen erreichen ihn, welche nicht? Das »Wall Street Journal« hat dazu über Monate recherchiert und mit Expertinnen und Experten aus Russland, den USA und der Ukraine gesprochen, die teils direkte Einblicke in den Kreml hatten.
das Bild eines weitgehend isolierten Mannes, der sich auf wohl kuratierte, mitunter geschönte Informationen aus seinem inneren Zirkel verlassen soll. Grundsätzlich ist diese Einschätzung nicht neu: Schon im März hatte das Weiße Haus mitgeteilt, dass die US-Regierung davon ausgehe, dass Putin von seinen Beratern nicht richtig über die Misserfolge der Armee und die Folgen der westlichen Sanktionen informiert werde. Das »Wall Street Journal« hat laut eigenen Angaben nun aber sehr viel konkreter die Informationsketten zum russischen Präsidenten nachgezeichnet. Mehrere namentlich nicht genannte Quellen sagten der Zeitung zwar, Putin bemühe sich nach mehreren Kriegsmonaten inzwischen, sich ein klareres Bild von der Lage in der Ukraine zu verschaffen. Sein Umfeld würde ihn in seinem Glauben an eine erfolgreiche militärische Invasion der Ukraine aber weiter bestärken. Putin sei inzwischen selbst so misstrauisch gegenüber seiner Befehlsstruktur, dass er Befehle teilweise direkt an die Frontlinie gegeben habe, heißt es in dem Bericht. ...
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