1. September 2004 10:40 Uhr <?xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" /> PLB -Platow-Brief - Agiv - Pahlke soll AR-Vorsitz übernehmen Der kürzlich verstorbene ehemalige Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt hat auch bei der Agiv Real Estate eine tiefe Lücke hinterlassen. Bis zuletzt führte der FDP-Politiker den Aufsichtsrat der um ihr Überleben kämpfenden Hamburger Immobilien-Holding. Als AR-Vorsteher war Rexrodt auch in die seit Monaten andauernde Suche nach einem neuen Vorstandschef für die Agiv eingebunden. Zumindest die Vakanz an der AR-Spitze soll nun bereits in den nächsten Tagen wieder ausgefüllt werden. Wie aus Aufsichtsratskreisen zu hören ist, soll Peter Pahlke zum neuen Vorsitzenden dieses Agiv-Gremiums gewählt werden. Der ehemalige Vorstand der Landesbank Schleswig-Holstein, die mittlerweile in der HSH Nordbank aufgegangen ist, gehört dem AR bereits seit geraumer Zeit an. Komplettiert wird der Agiv-AR durch den Industriellen-Erben (Voith) und Agiv-Großaktionär Alexander Knapp Voith. Mit der Kür von Pahlke zum neuen AR-Chef zeigt die HSH Nordbank etwas deutlicher Flagge bei der Agiv. Insidern gilt die Nordbank seit geraumer Zeit als heimlicher Herr im Hause Agiv. So ist die HSH Nordbank neben der BayernLB größter Kreditgeber der Agiv. Zudem ist die Landesbank mit 5% an der Deutschen Real Estate, der wichtigsten Agiv-Tochter, beteiligt und dort mit ihrem Vorstand Peter Riecke auch im AR vertreten. Der vor einigen Monaten in den Agiv-Vorstand eingezogene Hamburger Rechtsanwalt Helge Kolaschnik gilt ebenfalls als Vertrauensmann der HSH Nordbank. Gleichwohl ist die Nordbank auffällig darum bemüht, sich bei der Agiv im Hintergrund zu halten. Als sich die ING BHF-Bank kürzlich von ihrer Agiv-Beteiligung (13,2%) trennte, soll, so ist zu hören, die HSH die beiden Großaktionäre Knapp Voith (offiziell 13,7%) und Rainer Behne (12,1%) gebeten haben, die Anteile zu übernehmen. Ein Kenner der Szene kommentiert diesen Vorgang süffisant mit den Worten, auch Behne und Knapp Voith seien schließlich gute Kunden der HSH Nordbank. Offensichtlich wollte die HSH Nordbank die von der BHF-Bank gehaltenen Agiv-Anteile nicht selbst (komplett) übernehmen, um der Meldepflicht zu entgehen. Wahrscheinlich fürchtet die HSH Nordbank bei einem offensiveren Vorgehen bei der Agiv Begehrlichkeiten bei den anderen Minderheitsaktionären zu wecken. Neben den Familien Knapp Voith und Behne sind auch die abgabewillige EnBW (14,2%) sowie die WCM (7%) an der Agiv beteiligt. Weitere mindestens 7% sollen sich in den Händen der Familie von WCM-Großaktionär Karl Ehlerding befinden. Rätselraten um Immobilien-Imperium der HSH Nordbank. Mittlerweile ist die HSH Nordbank bei fast allen bedeutenden Immobilien-AGs involviert. Bislang bleibt jedoch im Dunkeln, welche Ziele die HSH mit ihren Immobilien-Engagements verfolgt. Mit 11,16% ist die HSH nach Sal. Oppenheim(25%) zweitgrößter Aktionär der Bonner Immobilien-Holding IVG. Die von der HSH und Sal. Oppenheim übernommenen IVG-Aktien stammen aus dem Besitz der insolventen WCM-Tochter Sirius, die das Paket an ihre Gläubigerbanken, zu denen auch die HSH gehörte, verpfändet hatte. Kurz zuvor gingen 60% der Berliner Wohnungsbaugesellschaft Gehag (25 000 Wohnungen), die von der WCM im Rahmen eines Wertpapierpensionsgeschäfts bei der HSH geparkt hatte, endgültig an die Norddeutschen über. Seit Abschluss der IVG-Transaktion halten sich trotz heftiger Dementis hartnäckig Spekulationen, die HSH und Sal. Oppenheim würden bei den Bonnern gemeinsame Sache machen. Sollte dies zutreffen, wären sie zu einem Übernahmeangebot an den Streubesitz der IVG verpflichtet. Das "manager-magazin" spekulierte denn auch bereits im Frühjahr, die HSH könnte den Einstieg der Kölner bei der IVG finanziert haben. Auch die BaFin ermittelte seinerzeit, konnte jedoch bislang keine Belege für ein abgestimmtes Vorgehen von HSH und Sal. Oppenheim finden. Uns sind hingegen Gerüchte zu Ohren gekommen, der Voith-Clan könnte womöglich bei der Finanzierung des Deals behilflich gewesen sein. In der Immobilien-Szene halten sich denn auch weiterhin hartnäckig Spekulationen, die HSH könnte versuchen, aus IVG, WCM, Agiv und Lutz R. Ristows TAG Tegernsee einen großen Immobilien-Konzern zu schmieden, um sich dann über die Börse aus ihren Immobilien-Engagements zu verabschieden. Eine solche Lösung ist jedoch mit zahlreichen Fußangeln behaftet. Nicht zuletzt die derzeit schwache Verfassung der Immobilien- und Kapitalmärkte dürfte zumindest momentan eine solche Transaktion kaum Erfolg versprechend erscheinen lassen. Zudem hat die HSH erst kürzlich ihre Beteiligung an der TAG Tegernsee auf 4,82% zurückgefahren. Die Anteile gingen an Ristow. +++++++++++++++++++++++++++ Ist zwar Asbach, aber..... nicht ohne s.o. |