Ähemmmm... ;-) Du verwechselst hier Eigenkapital mit liquiden Mitteln. Eigenkapital ist eine Position auf der Passivseite der Bilanz, während „liquide Mittel“ immer auf der Aktivseite im Umlaufvermögen aufgeführt werden. Eigenkapital hat nicht mit Bargeldbeständen zu tun, sondern ergibt sich immer aus der Bilanz. Auf der Aktivseite werden alle Vermögenswerte einer Gesellschaft aufgelistet. Im wesentlichen sind das Anlagevermögen, Umlaufvermögen (inkl. Barmitteln) und die Forderungen. Daraus ergibt sich die Bilanzsumme. Auf der Passivseite stellt man nun alle Schulden (Verbindlichkeiten) der Gesellschaft dagegen, und die Differenz zur Bilanzsumme ergibt das Eigenkapital. Hat sich das EK im Vergleich zur letzten Bilanz erhöht, hat man eben Gewinn gemacht (oder eine KE). Nehmen wir mal dein Beispiel. Die Gesellschaft hat 1 Mio. € EK und 1 Mio. € Verbindlichkeiten. Also stehen auf der Passivseite 2 Mio. €. Auf der Aktivseite müssen nun auch 2 Mio. € stehen, aufgeteilt in 1 Mio. Anlagevermögen und 1 Mio. Umlaufvermögen. Jetzt machst du eine KE von 1. Mio. Die Bilanz sieht nun so aus: 2 Mio. EK und 1 Mio. Verbindlichkeiten auf der Passivseite. 1 Mio. Anlagevermögen und 2 Mio. Umlaufvermögen auf der Aktivseite. Jetzt tilgst du die Verbindlichkeiten. Auf der Passivseite verschwinden die 1 Mio. an Verbindlichkeiten, und auf der Aktivseite reduziert sich das Unlaufvermögen um 1 Mio.Das EK bleibt selbstverständlich unverändert. ----------- Der Mensch ist mit nichts in der Welt zufrieden, ausgenommen mit seinem Verstande, je weniger er hat, desto zufriedener.
August von Kotzebue |