das zwar nicht auf Zahlen sondern nur auf Psychologie gestützt ist, aber für den Dax insgesamt derzeit ganz negativ eingestellt ist. Das Vertrauen in Kapitalanlagen im Euroraum ist insgesamt erschüttert, das gilt auch für Aktien. Der Euro steht viel zu schwach gegenüber dem Dollar und das Rohöl ist viel zu teuer. Auch wenn das alles kaum bis gar nicht auf die deutsche Konjungtur drückt, so ist zumindest kurzfristig mit weiter sinkenden Dax-Kursen zu rechnen. Je höher der Dow Jones steigt, desto nachteiliger wirkt es sich im Dax aus, das hier zuviele Werte mitgeschleift werden, die in der ersten Liga der Bluechips gar nichts verloren haben. Obendrein ist mit einer weiteren Verschlechterung durch die nächste Kapitalerweiterung von der Commerzbank under noch unbestätigten von Thyssen-Krupp zu rechnen. Hier wird der Liquiditätsmassstab der deutschen Unternehmen gegenüber den amerikanischen immer weiter ins negative verändert. Die Eigenkapitaldecke ist sowohl im Bezug zur Neuemission als auch zum Jahresumsatz viel zu dünn. Das schreckt viele ausländische Anleger ab, und zwar nicht nur hinsichtlich der direkten Kapitalerweiterung sondern auch für die Firmen, die diese Massnahme mit Garantien decken. Das hält der Dax so nicht aus. Hier zeigt sich, dass die Verwässerung der einzelnen Firmen schon auf den Dax übergreift. Die Börse bleibt untätig und die Folge bekommt der Index zu spüren. Flucht aus dem Dax zumindest kurzfristig. Ich sehe nun die politischen Krisenherde als nicht relevant für den Indexverlust an. Ist diese Einschätzung richtig, so wird die Schere zum Dow Jones noch mindestens weitere 3% geöffnet. Danach kann ein gewisser Gegentrend mit der Begründung einsetzen, dass die "guten" Dax-Titel zu billig im Vergleich zu den amerikanischen geworden sind. Da es sich hierbei um Verluste des gesamten Index handelt, kann die Post nur beschränkt (wenn überhaupt) dem Trend widerstehen. Dax 7600 und Post 17,00 sind im Visier. Besonders schlimm wird es aber erst, wenn die Zahlen des ersten Quartals herauskommen und in den USA besser als erwartet ausfallen. Dann müssten schon ausserordentlich gute Zahlen der deutschen Firmen kommen um nicht noch weiter ins Hintertreffen zu geraten. Das liegt an der hohen Spekulationsnähe zu den eigenen Firmen der Amerikaner. Hier würde sich der Anteil der privaten Anleger bemerkbar machen, da dieser die heimischen Aktien bevorzugt. Dazu käme noch unterschwellig die Beurteilung der weiteren Entwicklung im Euroraum. Hier ist weiter Rezession angesagt, die nur deswegen moderat ausfällt, weil sich Deutschland dem entziehen kann. Für Amerikaner stellt sich aber die Frage : "Wie lange noch ?" Für den Chartlord hingegen stellt sich die Frage, wielange können die anderen Europäer noch dem Konkurrenzdruck der Deutschen Widerstehen ? Meine Augen fangen an zu leuchten, wenn ich mir das Absinken der Inflationsrate in Deutschland anschaue. Mit jedem noch so kleinem Prozentpünktchen steigt die deutsche Wirtschaftskraft. Nachhaltig beeinflusst wird das ganze erst richtig, wenn die zur Zeit noch negativen Folgen der Energiewende bezahlt werden müssen. Sind diese Kosten aber auch erstmal weg, so werden nicht nur die Strompreise in Deutschland kräftig fallen, sondern auch die Produktionskosten in der Wirtschaft, von den jetzt schon überschüssigen Stromexporten ganz zu schweigen. Fazit: Wir befinden uns in Deutschland in einer quasi Ausnahmesituation, in der diejenigen jetzt die Weichen auf eine mindestens mittelfristige Finanzplanung (besser langfristige) umstellen sollten. Das bestätigt jedes Investment bei der Post. Kurzfristig sollte man sehr vorsichtig agieren, da der Trend noch nicht abgeschlossen ist. Alles Gute Der Chartlord |