Nicht nur im Dax sondern auch bei der Post. Anders kann man das nicht nennen, was hier abläuft. Nicht einmal der Videoanalyst merkt, was hier eigentlich vor sich geht. Nach wie vor mischt der kräftig Äpfel mit Birnen und präsentiert das Kompott als Analyse. Grusel! In medias res: Ursache für die Ungenauigkeit ist wie üblich das unzulässige Verwerten von Intraday-Chartmarken als Tageschart. Das daraus sich ergebende Bild ist natürlich verzerrt, obwohl wir gerade in einer Ausnahmesituation sind, in der es nicht auf den ersten Blick möglich ist zu erkennen, was los ist. Wie Herr G. in seinem Chartbild eingezeichnet hat, soll sich angeblich eine verdoppelte Seitwärtsrange aus einem rot gefärbten Viereck ergeben, welches innerhalb eines Zeitfensters abgearbeiet wird. Gleichzeitig jedoch verläuft durch dieses Viereck eine grün eingezeichete langfristige untere Trendkanalbegrenzung. Oberflächlich betrachtet spielt sich alles in diesem Viereck rund um die grüne Linie ab. Dem ist jedoch nicht so. Ich sage nur 5817 ! Das ging damals solange, bis der Tageshandel den Analysten widerlegte und den Trendkanal nach oben durchbrach. Hier ist er schon etwas vorsichtiger geworden, indem er für das Viereck eine Zeitschiene als Begrenzung angesetzt hat. Grusel ! Kein Chart untersteht einer zeitlichen Bedingung. Er läuft ab oder er läuft nicht ab. Wann er abläuft ist möglicherweise vorhersehbar, aber eine Bedingung dafür gibt es nicht. Der Fehler in der Betrachtung liegt in der Bedeutung der grünen Linie. An ihr kann man erkennen, dass der Markt einerseits diese Linie (keine Marke !) als richtungsweisend für vorhandene Kaufabsichten benutzt, da der Markt nach wie vor extrem bullisch ausgerichtet ist. Andererseits dient diese Linie als Zielmarke an der die Bären ihre Verkaufsabsichten beenden. Das hat folgende Auswirkungen: Die wichtigste Wirkung liegt in der Aufrechterhaltung des langfristigen Aufwärtstrends. Daneben wird aber keine exakte Marke vorgegeben sondern eine, wie schon mehrfach zu beobachtende, Kanalbegrenzungslinie auf der der Markt wie ein Hochseilakrobat entweder entlangbalanciert, oder aber wie ein Überquerender eines reissenden Wildbaches sich unterhalb daran entlang hangelt. In beiden Fällen hat das jedoch nichts mit dem Viereck zu tun, sondern mit dem seitwärts gerichteten Abwarten, bis die grüne Linie, die langsam steigt, aus dem kurzfristigen Abwärtstrend ausgebrochen ist und wieder genug Platz zum Anstieg geschaffen wurde. Untermauert wird meine Einschätzung durch den komischen Inselchart, der zwar politisch bedingt zustande gekommen ist, seinen Ursprung jedoch im Austesten der Reichweite der nach oben gerichteten Handelsspanne hatte. Man kann genau erkennen, dass der Anstieg schon vor dem Resultat aus Italien beendet war, und bereits da seinen Test erfolglos abgebrochen hatte. Der "italienische Rückzug" kam dann nur schneller als sonst üblich bei erfolglosen Tests an einer Trendkanalgrenze (meist beginend am nächsten Handelstag). Trotzdem wurden die Chartmarken auf dem Weg zum Höchststand dieses Test nach oben durchbrochen. Und zwar am wie von mir und dem Videoanalysten genau angegebenen Stundenschluss. Darin liegt für mich aber der Beweis, dass wir gar nicht in der Handesrange des Viereckes liegen, sondern auf eine ungewöhnliche Art und Weise Luft holen um ganz andere und neue Regionen im Dax langfristig zu besuchen. Von der inneren Logik würde es bestens entsprechen, wenn der Ausbruch nach oben seine Basis an der Unterseite des langfristigen Trendkanals hätte. Andere Marken wie 7450 oder 7301 lägen eigentlich unterhalb des Trendkanals und müssten erst diesen zurückerobern bevor es aufwärts gehen kann. Rumgefummle auch bei der Post. Das kann man nur entweder unüberlegt oder schnell gezockt nennen, was da abläuft. Ich vermute, dass das auch bis einschliesslich Montag so weiter gehen wird. Sind die Zahlen auf dem Tisch, so hat das sein Ende. Alles Gute Der Chartlord |