Zitat: "Und in weniger als 10 Jahren wird die Mehrzahl der afrikanischen Staaten den Weg ins 21. Jahrhundert erfolgreich angetreten haben." Sorry, dass ich da energisch widersprechen muss. Aber nach drei Afrikadurchquerungen mit dem eigenen Fahrzeig (1983-84, 1992-93, 2000) und vier mehrmonatigen Reisen durch Westafrika von Mauretanien bis Kamerun (2001-2005) sagt mir mein gesunder Menschenverstand, da ist bis auf wenige Ausnahmen (etwa Senegal, Botswana, Namibia) absolut NICHTS auf dem Weg ins 21. Jahrhundert. Und es ist auch kein Wunder, dass einem etwa in den Sahelstaaten immer wieder junge schwarze Wirtschaftsflüchtlinge begegnen, die sich ohne Geld ans Mittelmeer durchzuschlagen versuchen, um von dort irgendwie ins gelobte Europa zu gelangen, weil sie in ihren Ländern keine Zukunftsperspektiven sehen. Doch es geht ja hier eigentlich nicht um Afrika, sondern um die Deutsche Post, und wenn ich mal richtig der Reihe nach erzählen wollte, dann würde das ein Skript in Buchdicke... Lange Rede, kurzer Sinn: Man sollte die Tätigkeit der Post in Afrika nicht allzu hoch aufhängen - wie man überhaupt immer etwas vorsichtig sein sollte, allzusehr in Jubelstürme auszubrechen, wenn es um Investitionen in vermeintlich aufstrebende schwellenländer geht. Das Beispiel Thyssen-Krupp mit seinem Fiasko-Stahlwerk in Brasilien ist da ein warnendes Beispiel und da ich mich derzeit in Brasilien aufhalte und die Geschichte "vor Ort" mitbekommen habe, kann ich nur den Kopf schütteln über den Dilettantismus der Manager, der hier an den Tag gelegt wurde. Ähnlich vorsichtig sehe ich übrigens auch die Expansion der Post in Indien. Na klar, ist das an sich eine positive Sache, aber bloss die Tatsache, dass hier in einem aufstrebenden Schwellenland investiert wird, ist allein noch kein Garant für den vollen Erfolg, muss man schliesslich die Inder auch erst einmal davon überzeugen, diesen DHL Service auch zu nutzen... Zum Schluss ein Kleines Schmankerl zur afrikanischen Verkehrsinfrastruktur "auf dem Weg ins 21. Jahrhundert": Bekannte von uns unterwegs in Kamerun im September 2012: www.youtube.com/watch |