Die Amis haben sich darauf geeinigt, dass sie sich nicht einigen werden. Das alleine hat heute gereicht, um die Kurse springen zu lassen. Da die Technik duch die grossen Kurssprünge der Aktien ausgehebelt ist und klare politische Züge trägt, sollte man erst einmal die nächsten Handelstage dieser Woche abwarten, damit wieder ein klareres Bild entsteht. Bei der Post ging es am Vormittag schon bis 17,05 Euro, danach haben intraday Gewinnmitnahmen eingesetzt, jedoch ohne den Kurs zu drücken. Das werte ich als ein sehr starkes Zeichen, denn die Ralley bei der Post wird weiter andauern. Technisch sollte die Post bei etwa 17,25 ein neues Kaufsignal geben. Die Marke des Nachkaufens dürfte genau beim Jahresschlusskurs von 16,60 liegen. Am wichtigsten ist jedoch der Dollarkurs, der weiter gegenüber dem Euro an Boden verliert. Das untermauert auf jeden Fall die Kursanstiege in Europa, bringt aber auch zum Ausdruck, dass die Aktienmärkte mittelfristig für die USA pessimistisch eingestellt sind und bleiben. Die nächste Berichtssaison steht vor der Tür und gerade die amerikanischen Zahlen werden die Kurse wegen des noch nicht festgelegten Sparkurses in den USA nicht in die Höhe treiben. Anders in Deutschland. Hier steht kein Sparprogramm an, die Gewinne in 2012 sind höher als in den USA und der Ausblick ist auch besser, das werden viele Anleger berücksichtigen. Rein unterschwellig haben sich die Amis auf die gleiche lange Bank wie die Griechen gesetzt, in der Hoffnung, dass mit der Zeit auch die Lösung der Probleme kommt. Damit liegen jedoch alle falsch. Geld drucken ist nicht, Einsparungen gehen nicht und Steuererhöhungen sollen nicht. Das ist das Denken einer gescheiterten Finanzpolitik des vergangenen Jahrhunderts. Solange man nicht die Feinde einer gesunden Wirtschaft substanziell bekämpft, sind alle Aussichten auf Besserung höchstens zufallsabhängig. Wer die Feinde einer gesunden Wirtschaft sind ? Ganz einfach - alle diejenigen, die das Wesen des Geldes und die Natur der Wirtschaft missbrauchen. Missbrauch jedoch liegt immer dann vor, wenn dem Wirtschaftskreislauf Geld entzogen wird und nicht wieder (ggf. an anderer Stelle) zugeführt wird. Damit sind aber auch wir Anleger gemeint, die wir unsere Gelder nicht ausgeben, sondern dem "Kapitalmarkt" wieder zuführen. Ein totes Geschäft aus der Sicht der Realwirtschaft, da die echte Kapitalaufnahme einer Firma durch Aktienverkauf nur einmalig bei der Ausgabe stattfindet. Alle anderen Aktienkäufe/Verkäufe sind Geldgeschäfte mit sich selbst und dienen nicht der Realwirtschaft. Die Grenzen dieser Bedeutung von Geldgeschäften werden gerade in den USA aufgezeigt, wo ein weiterer Anstieg des Konsumverhaltens zur Belebung der Wirtschaft nicht mehr aus eigener Kraft der Wirtschaft geleistet werden kann und neues Geld nicht mehr gedruckt werden kann, ohne kräftigen Wertverfall des Dollars. Bleibt nur noch die Geldwirtschaft derjenigen, die aus Übermass am Wohlstand gar nicht adäquat zu ihrem Vermögen an der Realwirtschaft teilnehmen und nur noch Milliarden Dollars bunkern. Es ist eine ganz einfache Weissheit, dass man um so mehr Geld man ausgibt, es auch wieder einnimmt - aber nur solange man niemandem die Gelegenheit gibt das Geld dem Kreislauf zu entziehen. Hier ist Sparen zum Selbstzweck verkommen und schadet der Wirtschaft. Die Rechnung dafür bekommt man präsentiert, früher oder später. Alles Gute Der Chartlord |