Naja Schelling Jinko ist wohl einer der besten Solarwerten, darum bleibt dem Maydorn auch fast nichts anderes übrig als Jinko andauernd zu erwähnen. Mich wundert nur, dass Maydorn so selten Canadian Solar erwähnt, denn die sind wohl am differenziertesten von allen China-Solaris aufgestellt und nicht umsonst hat Canadian Solar die mit Abstand beste Jahresperformance mit einem Plus von 738%. Dagegen hat Jinko "nur" ein Plus von 309%. Canadian Solar ist auch bei weitem nicht so extrem volatil wie die anderen China-Solaris.
Mit Trina, Renesola und JA Solar hat sich der Maydorn schon die guten China-Solaris raus gesucht meiner Meinung nach. - Trina ist der zweitgrößte China-Solaris hinter Yingli, hat aber deutlich weniger Schulden wie der Schuldenheini Yingli (1,9 Mrd. $ Schulden mit Eigenkapitalquote von 29% zu 4,2 Mrd. $ mit EK-Quote von 11%). - Sobald Renesola ihre komplett neu upgeradete Polysiliziumproduktion in den Griff bekommt und sich mit der ganzen Outsourcerei (Polen, Indien, Südafrika) nicht übernommen hat, dann könnte Renesola zu einem Top-Unternehmen werden. Dabei darf man nicht vergessen, dass Renesola mittlerweile auch Solargestelle, eigene Weschelrichter und Mikro-Wechselrichtern mit Bruttomargen von über 20% herstellt (Enphase wäre froh über eine solche Bruttomarge). - JA Solar hat wohl von den großen China-Solaris die beste Bilanz mit Schulden von 1,2 Mrd. $, einer Nettofinanzverschuldung von nur 331 Mio. $ und einer Eigenkapitalquote von 39%. Das sind jetzt die Daten von Q2. Da JA Solar in Q3 eine Kapitalerhöhung durchgezogen hat, sieht die Bilanz noch besser aus. Technologisch gehört JA Solar mit ihren Percium-Zellen (P-Type) und mit den Bycium-Zellen (N-Type) zum besten was es bei Solar gibt. Diese ungewöhnliche breite Aufstellung in der Zelltechnologie (es gibt ja auch noch die Standard-Zell Wracium im Produktportfolio) hat ihren Preis, denn mit 0,60 $/W Produktionskosten hat JA Solar mit die höchsten Produktionskosten aller China-Solaris. Das größte Problem von JA Solar ist aber ihre große Zellproduktion von 2,5 GW. Der Zellanteil beim Verkauf im Jahr beträgt ca. 40%. Da in den USA auf chinesische Zellen sehr hohe Zölle drauf sind hat JA Solar ein ganz großes Problem ihre große Zellprdoduktion voll auszulasten. Nicht nur weil man ihre Zellen nicht mehr in US-Module einbaut, sondern weil damit auch in China ein weiterer Zell-Überhang entstanden ist. Für die EU gibt es ja nicht nur bei den Modulen ein Cap für die China-Solaris sondern auch für Zellen. Wenn JA Solar diese Probleme ihrer Zellproduktion in den Griff bekommt, dann würde es für sie recht gut aussehen.
Man sieht also schon, dass fast jedes Solarunternehmen seine eigenen Probleme hat und mittlerweile auch die China-Solaris sich deutlich in ihren Gschäftsmodellen unterscheiden. Bei Jinko gibt es keinen allzu großen Firlefranz und hat eigentlich nur ein Top-Produkt mit ihrer Eagle-Reihe, deshalb sind auch ihre Produktions- und auch die operativen kosten so niedrig und deshalb ist auch die Schuldenlast nicht allzu hoch, wenn man sie mit anderen China-Solaris vergleicht. Jetzt macht Jinko einen weiteren Schritt und baut mit den geringsten Kosten überhaupt eigene Solarkraftwerke und betreibt sie auch. |