Dieser horizontale Chartwiderstand bei 24 $ ist wie erwartet sehr signifikant und damit äußerst schwierig zu knacken, vor allem bei dem schwierigen Börsenumfeld hervorgerufen durch die Amis.
Wie markant die 24 $-Marke ist hat man auch schon die letzten Tage gesehen. Es ging zwar am Donnerstag (24,89 $) und Freitag (24,30 $) kurzzeitig über die 24 $, aber danach ging es auch wieder schnell runter. Heute wurde dann die 24 $-Marke ganz knapp verfehlt mit 23,98 $ und dann ging es halt Ratz Fatz innerhalb 2 1/2 Stunden auf 20,77 $ runter. Das war immerhin ein Minus von satten 13%. Das zeigt/belegt wie markant diese 24 $-Marke ist. Die 23/24 $-Widerstandszone ist deshalb so signifikant, weil sie nach Bekanntwerden des Jinko-Betriebsunfalls Mitte August 2011 dann nach unten aufgelöst wurde und danach rauschte die Jinko-Aktie innerhalb 7 Wochen nahezu ungebremst auf 5 $.
Man konnte erwarten, dass diese 24 $-Marke nicht so einfach zu knacken sein wird. Ähnlich wie vor ein paar Monaten Anfang Juli, als Jinko auch mehrere Anläufe brauchte um die 10 $-Marke zu überwinden. Da brauchte es 5 Anläufe um die 10 $-Marke endlich nachhaltig hinter sich zu lassen. Dann ging es fast ohne Atempause innerhalb 2 Monaten auf 20 $.
Operativ schlägt sich Jinko jedenfalls richtig klasse wie man an den Großaufträgen der letzten 4 Wochen super sehen kann:
94 MW Südafrika 24 MW Australien 18,5 MW Großbritannien 20 MW China
Dazu kamen im September noch zwei eigene Solarkraftwerke (20 MW + 10 MW) ans chinesische Stromnetz und Jinko hat mitgeteilt, dass man bis Ende des Jahres sogar mehr als 200 MW eigene Solarkraftwerke betriebsbereit haben wird. Also werden nochmal so 125 MW an Solarkraftwerken bis Ende des Jahres dazu kommen. Somit wird Jinko ihre Guidance im eigenen Solarkraftwerksgeschäft leicht übertreffen und was noch wichtiger ist, diese Solarkraftwerke kommen alle noch in den Genuss von höheren Einspeisevergütungen, was der Werthaltigkeit der 8/9 Solarkraftwerke sicher nicht abträglich sein wird.
Es sieht alles danach aus, dass Solar in 2014 einen Rebound an den Tag legen wird der fulminant sein wird. Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage richtig gut sein wird (> 40 GW auf jedenfall oder sogar > 43 GW) und die Modulpreise sehr stabil bleiben werden, denn durch die Kapitalknappheit vieler Solarunternehmen besteht kaum Gefahr, dass die Fertigungskapazitäten in den nächsten Monaten großartig erhöht werden.
Mittelfristig auf Sicht von 12 Monaten sieht alles richtig gut aus für die Solarbranche und selbstverständlich auch für Jinko. Die große Frage ist halt, stehen wir am Gesamtmarkt wegen den blöden Amis vor einer großen Kurskorrektur oder nicht ? Eine größere Konsolidierung bei guten Solarwerten erwarte ich eigentlich nicht unbedingt, insofern der Gesamtmarkt nicht in Knie wegen den Amis gehen wird. Wobei aber durchaus die Vola recht hoch bleiben könnte. Die hervorragenden Kursverläufe von Jinko, Canadian Solar oder einer Sunpower stehen meiner Einschätzung nach auf sehr soliden fundamentalen Füssen. Von einer Überbewertung bei Jinko sehe ich jedenfalls gar nichts bei einem erwarteten Umsatz für 2014 von 1,45 Mrd. $ und einem Nettogewinn von 67,8 Mio. $ (EPS: 2,71 $). Bei einem Kurs von 30 $ hätten wir damit ein KGV von gerade mal 11 und ein KUV von 0,5. Für ein Unternehmen das in einem Wachstumsmarkt par excellence unterwegs ist und die ganze Branche wohl vor einem großen Rebound steht, sind das alles andere als hohe Bewertungen. |