Besonnene Stimmen behaupten, die unglückliche Baerbock-Äußerung zu Merkels Zitteranfall und dem Klima sei eben genau auf das, also das Klima, und nicht etwa auf eine systematisch oder genetisch veranlagte Unbedachtheit zurückzuführen. Als Beweis für den klimatisch bedingten Systemausfall sporadischer Natur sei ihre Wortschöpfung "Klimasommer" angeführt. Das prozessuale Attribut einer Jahreszeit eröffnet den Raum für die Interpretation, dass der Mensch irgendwann selbst Jahreszeiten schaffen oder auslöschen könnte. Das hat schon fast etwas von politischer Magie. Es zeugt jedenfalls von Kreativität und spricht gegen die Hypothese einer mutmaßlichen, intellektuellen Permadürre.
Gestern war es Merkels klimabedingtes Zittern, heute sinniert Annalena über 48 Grad in Deutschland und die möglichen Konsequenzen. Warum? Weil sie gerade im Irak war und dort bei eben 48 Grad C Klimaanlagen am Werkeln waren, was einem zukünftig ebenso warmen Deutschland auch blühen könnte, weshalb sich die Bürger darauf einstellen müssten. Denn, und jetzt kommt der erneute Geistesblitz: "Sollten in deutschen Städten diese Temperaturen herrschen, würde die Arbeits- und Wirtschaftsweise komplett anders bei allen sein, da es anders als im Irak keine Klimaanlagen in Büros gebe."
Bammm! In diesem Satz steckt so viel Erkenntnis, dass einem schier schwindelig wird. Da wäre zunächst einmal die über jeden Zweifel erhabene Tatsache, dass es in deutschen Büros keine Klimaanlagen gibt und niemals gar nie nicht geben kann. Wer Gegenteiliges behauptet, wäre Klimaanlagenleugner.
Ich persönlich habe offensichtlich Glück, in einem klimatisch vom sibirischen Fallwind geprägten Mikroklima zu arbeiten. Anders kann ich mir die konstant 21° genderneutral angenehme Luft aus der Lüftung nicht erklären. Ich gebe auch zu, die Klimakatastrophe nie so scharfsinnig durchdacht zu haben wie Annalena. Wie sollten wir auch Klimaanlagen installieren, wenn uns die 48 Grad urplötzlich morgen heimsuchen? Und dass die 48 Lumpen das tun werden, ist quasi ausgemachte Sache, weil mehr als doppelt soviele, um genau zu sein 97% der Essiggurkengläser können nicht irren. Selbst wenn der sehr gute Deutsche Wetterdienst oder die noch bessere Tagesschau die 48 Grad Jahre im Voraus ankündigen würden, wie kämen wir denn an die Hightech-Klimatechnologie ran?
Im Irak war das ja kein Problem, die hatten früher noch ihren Saddam, der seinerzeit massenhaft Röhren zur Kälteanreicherung ins Land geschmuggelt hatte und die die Amis nie gefunden hatten. Aber wie sollten wir das tun? Wir haben schließlich Atomwaffensperrvertrag und Klimanotstandsgesetz zu befolgen! Und außerdem: wer soll die Kälteanreicherungsröhren zu uns transportieren, wenn alle Tanker wegen des Meeresspiegelanstiegs gesunken sein werden? Wenn das Meer höher steht, schwappt es logischerweise in die Tanker, die sowieso schon mit chinesichem Zeugs überfüllt sind. Wenn es dann doch ein Tanker mit illegalen Kälteröhren bis nach Hamburg schaffen sollte, dann überflutete dessen Meerwasser beim Entladen der Röhren ganz Deutschland, oder Putin erklärte uns wegen unzulässiger Anreicherung den Krieg. Oh mein Gott!
Doch lasset uns nicht verzagen! Annalena ist schließlich nicht alleine. Robert wäre sicher nicht so pessimistisch und würde einwenden, dass man doch nicht immer vom größtmöglichen Unglück ausgehen könne. Er teile zwar die Sorgen um die Röhren, Tanker, Atomwaffensperrvertrag und Putin, aber der eine Tanker, der es nach Hamburg schaffte, würde schon reichen, um Berlin oder wenigstens den Reichstag zu kühlen. Bei der Tankerentladung müsse man sich eben ein Beispiel an den subdemokratischen Chinesen nehmen. „Halt! Stopp!“ dröhnt da Anton aus dem Hintergrund. Ob man denn überlegt habe, wie die ganze Kälte wieder biologisch abgebaut werden könne, will er wissen. Was, wenn die einfach da bliebe, oder in den Boden sickere, oder was wäre mit den Millionen, wenn nicht Milliarden von Leukämiekindern, die die Klimaanlagen uns bescheren würden? Und vor allem, erhob er jetzt seine Stimme, um den Horror auf die Spitze zu treiben, was wäre, wenn die Spermien des grün-orange-gefleckten, ukrainischen Ringelschwanzlurchs so weit abkühlten, dass sie in 0,0000032% der Fälle nicht mehr das gendergerecht auserkorene Ei seiner Partnerin erreichten?
Antons Ringelschwanzlurchdystopie wäre das sichere Ende der letzten Hoffnung auf künftige Abkühlung in Deutschland gewesen, hätte Annalena nicht wieder ein Kreativitätsblitz getroffen. Wie wäre es denn, wenn man statt der problematischen Klimaanlagen einfach Windräder in die Büros stellte? Antons Augen blitzten auf. Klar, man müsste relativ große Schlitze und Löcher in Decken und Dächer machen, weil die riesigen Windräder ja sonst nicht reinpassen würden und kleinere gibt’s ja nicht mehr. Aber ansonsten hörte sich Annalenas Vorschlag gar nicht so schlecht an. Denn in die Büros verirren sich nur selten Vögel und Fledermäuse, die die Windräder platt machen könnten. Zwei Fliegen sprichwörtlich mit drei Klappen geschlagen. Robert musste lachen, zückte sein Handy und schrieb eine Whatsapp an Enercon.
Liebe Landsleute, we are not doomed! Aus der Scheiße kommen wir definitiv wieder raus! Zum Glück haben wir aufrechte Politiker#:-)€_@Innen, die kein Blatt vor den Mund nehmen und proaktiv kreative Lösungen für nicht existente Probleme finden.
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/...and/24507852.html
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/...-merkels-a-1274964.html ----------- Überall ist der Irrtum obenauf und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität |