Über die Probleme bei Tesla und den chinesischen E-Mobilherstellern wurde bereits berichtet. Der noch gar nicht richtig gestartete E-Mobility-Hype droht zu erlahmen, bevor er richtig startet.
Da kommt es zur Unzeit, dass sich ein Automanager erlaubt, Tacheles zu reden. BMW-Entwicklungsvorstand Fröhlich spricht das aus, was jeder weiß und hinter vorgehaltener Hand auch sagt, aber was politisch nicht in die erwünschte Pippiwelt passt. Es gibt in Europa keine nennenswerte Nachfrage nach E-Mobilen, Punkt! Es gibt nur ganz viel politischen Willen und CO2 Regelungen, die das erzwingen. Dann räumt Fröhlich zurecht auch noch mit dem Märchen der verschlafenen deutschen Autoindustrie auf. Wie hier auch schon öfter angemerkt, sind die Nachfrage nach Batteriefahrzeugen sowie die Akku- und Ladekapazitäten immer noch viel zu klein, als dass der Markt ein massives Angebot von 15 Weltkonzernen vertragen würde.
Natürlich platzen den grünern Jüngern in den Kommentarspalten schier die Köpfe ob dieser Unverfrorenheit eines alten weißen Mannes. Darf einer, der uns umbringt und damit auch noch Geld verdient, so etwas sagen? Natürlich nicht! Und ebenso natürlich hätte die Autoindustrie selbst Schuld, da sie die E-Mobile aus reinem Profitstreben so teuer macht. Eine gigantische, globale Verschwörung des Kapitals gegen den Planeten sei also im Gange. Zum Beweis wird der überdimensionierte Audi etron für 100.000 € herangezerrt. Kleinwagen mit 400 km Reichweite zum selben Preis wie der Benzinbruder hingegen Fehlanzeige!
Tja, liebe Mathematikleugner, das hat zwei einfache Gründe und die lauten Multiplikation und Division. Die Reichweite ist eine Funktion der Batteriekapazität, die wiederum eine Funktion des Gewichts und der Kosten ist. Die Relation zwischen Fahrzeugpreis und Batteriekosten sind in einem 100.000 € Auto eben anders als in einem 12.000 € Auto, Stichwort Division. Während sich das Luxus SUV vielleicht nur um gut 10% verteuert, verdoppelt sich ein Opel Corsa fast im Preis, wenn ich eine doppelt so große Batterie einbauen muss. Da fallen die eingesparten Kosten für den Benzimotor gar nicht mehr ins Gewicht.
Auch das nennt Fröhlich ganz offen und kritisiert die dümmliche Debatte als das, was sie ist, nämlich "Bullshit". Reichweite ist einfach eine Frage des Geldes. Wer im SUV 600 km statt 350 km oder im Corsa statt 150 km deren 400 km haben will, muss in etwa 10.000 € mehr blechen. Das tut dem Corsa-Käufer natürlich mehr weh als dem SchnickSchnack-SUV-Käufer. Die asoziale Komponente der e-mobility will man nun den Herstellern anlasten.
Nach Vorstellungen der Mathematikleugner sollten diese Kosten deshalb die Konzerne schlucken. Kann man natürlich machen, man kann die Unternehmen aber auch gleich verstaatlichen. Die Konsequenz wäre dieselbe.
Der deep green state hat wohl auch schon die Witterung zum drohenden E-mobility-Kollaps aufgenommen, weshalb allenthalben wieder die ollen Dieselkamellen (hier oder hier) aus der Mottenkiste geholt werden. Immer feste druff, denkt man sich da wohl. Wenn sie erst kaputt sind, gibt's auch keine unangenehme Realitäten mehr. Wenn man damit auch noch dem angeschlagenen politischen Gegner eine reinwürgen kann, umso besser. Die "Medien" sind sich für nichts zu schade. Derweil produzieren die ausländischen und mit höheren Emissionen belasteten Konkurrenten seit 4 Jahren unbehelligt weiter ihre Abschaltvorrichtungen bzw. haben sie klamm heimlich entfernt. Ich gönne es ihnen. Nur die Hetzjagd auf deutscher Seite kann man nicht mehr als moralischen Fanatismus durchgehen lassen, das ist ein politischer Feldzug, zumal die Sache an sich (NO2-Gefahr) ein absoluter Nonevent und reiner politischer Aktivismus ist.
----------- Überall ist der Irrtum obenauf und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität |