In der Regel kommen sie aus der Wissenschaft. Mit den allermeisten Fragen, die die Politik beschäftigen, landet man in Disziplinen, die so gut wie ausschließlich finanziell von der Politik abhängen. Wenn da noch eine Industrie beteiligt ist, dann in den allermeisten Fällen auf der selben Seite wie die Politik (z.B. Pharma bei Corona).
Das heißt, wenn jemand Karriere machen, oder seinem Institut weitere Förderung verschaffen will, dann wird er einen Teufel tun und demjenigen widersprechen, der seine Griffel am Geld- und Beförderungshahn hat.
Die Kaltschnäuzigkeit, mit der dann von den Weißkitteln blanker Unsinn verzapft wird, ist bemerkenswert. Da werden Masken innerhalb von Tagen von sinnlos auf notwendig umdeklariert, das Virus von Erkältung auf Pest hochgestuft, den schwachsinnigsten NPIs eine hohe Wirksamkeit bestätigt, dem Virus die Saisonalität aberkannt und das alles, obwohl Empirie und Kenntnisstand den Aussagen widersprechen. Diesen Leuten ist es auch vollkommen egal, Unwahrheiten zu veröffentlichen. Drosten ist der beste Beweis für diesen Typus. Er hat auch keine Skrupel, im Abstrakt das Gegenteil dessen zu behaupten, was er dann in der Arbeit selbst herausgefunden hat.
Es ist ein Irrglaube, auf der richtigen Seite zu sein, wenn man sich auf Aussagen von Wissenschaftlern verlässt, vor allem, wenn sie auf Seiten der Politik sind. Nach den Opportunisten kommen noch die Inkompetenten. Wissenschaftler heißt nicht automatisch, dass da auch eine Koryphäe werkelt. Dienstjahre, die richtige Haltung und Sympathie können eine Menge Kompetenz kompensieren. Die Brinkmann ist so ein Fall, auch Priesemann stecke ich in die Kategorie. Schwerste logische und sachliche Fehler übertüncht meist ein extremer Aktivismus für die gute Sache. Natürlich gibt es auch die ganz Doofen, aber das ist die Lauterbach'sche Ausnahme.
Hinter diesen Frontschweinen wird es eigentlich interessant. Da tummeln sich bestimmt viele, die es tatsächlich drauf hätten, aber nicht den Mumm haben, das auch durchzuziehen. Im Gegensatz zu diesen stillen Wissenden gibt es noch ein paar Harakiris, die sich dem Opportunismus entgegenstellen, auch wenn sie dadurch Nachteile haben. Da sollte man eher aufhorchen, denn ohne die opportunistischen Motive deutet viel auf Ehrlichkeit hin. Sollte sich noch argumentative Stringenz dazugesellen, wäre das die interessanteste Position für den Laien. Streeck zählt z.B. dazu.
Wenn also so ein Fernsehwissenschaftler den Mund aufmacht und seine Aussagen mit Vernunft nicht nachvollziehbar sind, kann man davon ausgehen, dass auch nichts dahinter ist. Seine Funktion ist alleine das wissenschaftliche Siegel zur Politik. Er ist nur deshalb da. Oder andersrum: er wäre nicht da, wenn er etwas anderes sagen würde. Ob diese Leute wirklich fähig auf ihrem Gebiet sind, ist vollkommen sekundär. In der Regel sind sie es nicht. Denn die Kehrseite der Medaille ist, dass die Wissenschaft nach diesem Prinzip zunehmend ergebnisorientiert forscht. Es kommt das heraus, was herauskommen soll.
Große Teile der Wissenschaft sind deshalb heillos politisiert. Die Epidemiologie ist z.B. überwiegend toxisch. Sie lässt sich am leichtesten soweit verbiegen, dass das Ergebnis politisch verwertbar ist. Das beste Beispiel sind die Luftschadstoffe. Da wurde aus dem Nichts eine Gefahr gezaubert, obwohl noch nicht einmal eine Korrelation zwischen der Belastung und dem Ergebnis da ist. Der Trick: man misst nicht die Belastung des Menschen, sondern die der Gegend, in der er wohnt und die mit seiner individuellen Belastung nicht die Bohne zu tun hat. Voilà und so werden aus falschen Messungen oder ungenau geschätzten Confoundern plötzlich politisch verwurstbare Leichen. ----------- Überall ist der Irrtum obenauf und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität |