WDI hat bei der Prüfung versprochen, alle Vorwürfen nachzugehen und sie zu entkräften - oder so ähnlich. Das ist ihnen m.E. auch weitestgehend gelungen.
Ich halte es jedoch auch für möglich, dass sich die Zielsetzung des Berichts während der Prüfung leicht verschoben hat.
Noch immer stehen die unbewiesenen Vorwürfe der FT im Raum. WDI hat deswegen die FT auf Schadenersatz verklagt. Es gilt der Grundsatz: Wer behauptet, muss beweisen. Wenn nun die WPs nichts gefunden haben, müsste nun die FT ihre Beweise hieb- und stichfest auf den Tisch legen. Und diese Beweise müssten deutlich besser sein als das, was KPMG bisher zu sehen bekommen hat. Wenn der FT das nicht gelingt, wird sie wohl zum Schadenersatz verurteilt werden.
Und nun wieder zu WDI: Warum sollen die Vorstände den Prüfern dabei helfen, die FT rauszupauken? Ich würde/wollte meine Hand auch nicht dafür ins Feuer legen, dass in einem Unternehemn mit 5.000 Mitarbeitern immer und überall ordnungsgemäß gearbeitet wird. Wenn der Vorstand vor diesem Hintergrund die Füße stillgehalten hat um zu sehen, was unabhängige Prüfer in 6 Monaten rausfinden - und das war nichts Belastendes im Sinne der FT - dann ist das hinzunehmen. Auch wenn es zunächst unbefriedigend erscheint.
Für diese Sichtweise sprechen zumindest die ersten Reaktionen zu dem Bericht aus dem Hause WDI. Auch wenn das der Kapitalmarkt zunächst völlig anders aufgenommen hat.
Es gibt also keinen Grund, der DEKA, der DWS oder sonst wem auf den Leim zu gehen wegen offener Fragen. Es konnte kein rechtwidriges Verhalten nachgewiesen werden. Insofern sind diese Fragen auch beantwortet. Auch wenn der WP am Ende sagt, dass er es mit letzter (bzw. absoluter) Sicherheit auch nicht ausschließen kann, dass eben doch rechtswidrig gehandelt wurde. Man kann und darf es nicht zulassen, dass hier Täter und Opfer die Rollen tauschen sollen. Die FT ist in der Beweispflicht. Nicht WDI. Da sollte man sich auch nichts anderes einreden lassen. Von KEINEM ! |