8% Wachstum ist für mich alles andere als starkes Wachstum, insofern kann ich die Kursentwicklung gut nachvollziehen.
"Und dann wird bei geringerem Wachstum die Marge deutlich steigen. "
Du machst diese völlig spekulativen Behauptungen ständig ohne Konjunktiv. Fakt ist nun aber, daß Hellofresh bei superstarkem Wachstum in vier aufeinander folgenden Geschäftsjahren direkt vor Corona nur rote Zahlen geschrieben hatte. Dann kam Corona mit nochmals extrem stärkerem Wachstum als in Vor-Coronazeiten und in Folge dann natürlich sprudelnde Gewinne. Den Beweis, daß Hellofresh bei nur noch 8% Wachstum die Marge deutlich steigern würde können, hat Hellofresh niemals erbringen können, das sind die Fakten.
In dem Moment, wo die Kosten aufgrund der Inflation deutlich steigen, wird nach wie vor die Frage sein, inwieweit Hellofresh die Kosten wirklich vollumfänglich an die Kunden weitergeben wird können, ohne das ohnehin schon niedrige Wachstum zu gefährden.
Du unterstellst hier permanent, daß es sich bei Hellofresh letztlich um ein skalierbares Geschäftsmodell handeln könnte?
Das bezweifle ich sehr stark. Denn mit Lebensmitteln macht man generell verhältnismäßig nur sehr geringe Gewinne, das funktioniert also nur wenn man eine extreme Größe hat. Wird Hellofresh aber nicht zwangsläifig haben müssen. Wenn ich sagte, daß irgendwann jeder ein Kochbox Abo hat, dann meinte ich damit natürlich, daß jeder der dafür in Frage käme, so etwas besitzen würde. Die klare Mehrheit wird sehr wahrscheinlich sowieso nie so ein Abo abschließen.
Daher könnte das Wachstum aufgrund der derzeitigen Krise früher zum Erliegen kommen. Eine superdeutliche Marge erwarte ich aber weiterhin nur bei starkem Wachstum. Kannst ja dazu gerne Deine andere Meinung behalten, aber stelle bitte nicht etwas als Fakt ohne Konjunktiv dar, was niemal Fakt sein kann, sondern weitgehend spekulativ sein muss.
Es geht nach meiner Meinung in der derzeitigen Situation der Bärenmärkte darum, daß der Markt Unternehmen mit sicher wiederkehrenden Umsätzen, die weitgehend unabhängig von Inflation und Zinsen viel weniger abstraft, als Wachstumsaktien, die sehr stark vom Wachstum abhängen und deren Wachstum aufgrund der Inflation herbe betroffen sein könnte und zwar nachhaltig.
Ich denke nicht, daß ich damit eine besondere Meinung vertrete, letztlich geht es überhaupt nicht um unterschiedliche Meinungen der Foristen, sondern nur um ein Verständnis für das Börsenverhalten an sich. Genau dieses Börsenverhalten ist in Bärenmärkten am langen Ende immer sehr ähnlich, am Ende eines Bärenmarktes wurden keine Wachstumsaktien mit KGV 20 gehandelt. |