Ich nehme an, die SdK will uns vor allem bremsen, was Aktiennachkäufe betrifft. Durchaus verständlich, falls die Sache schiefgehen sollte (und sie KANN schiefgehen, das sollten wir nicht aus den Augen verlieren), möchten sie natürlich nicht an unserem Unglück mitschuldig sein.
Es wäre echt interessant zu wissen, wo die mehr als 50 % Aktien sich verbergen, deren Stimmrechte bei der HV nicht vertreten waren. Wieviele davon mögen anderen Kleinaktionären gehören, die teils zu wenig Aktien halten, um sich groß zu verkämpfen, teils um den Stichtag herum oder später verkauft haben und teils einfach nichts von der SdK mitgekommen haben? Und wer sind die anderen?
Mir ist noch eine Sache durch den Kopf gegangen, die mir auffiel. Sonst ist direkt vor "Großereignissen" immer der Kurs rauf- und dann, wenn es stattgefunden hatte, wieder runtergegangen, diesmal aber nicht. Das spricht dafür, daß Zocker sich diesmal zurückgehalten haben, was wohl an dem drohenden Delisting lag. Mir scheint, die haben mittlerweile weitgehend die Flucht ergriffen und toben sich anderswo aus, kann das sein?
Was mir außerdem noch aufgefallen ist: Eigentlich hatte ich damit gerechnet, daß in den Wochen vor der HV-Deadline der Kurs vorübergehend noch einmal ein gutes Stückchen raufgehen würde (so auf ca. 10 Cent, hätte ich getippt), weil das für diejenigen, die damit plusminus null oder besser rausgekommen wären, einen guten Anreiz zum Ausstieg geboten hätte und damit die Gefahr durch SdK-Aktivitäten hätte verringert werden können. (Ist nicht so ganz erlaubt, nehme ich an, Stichwort Kursmanipulation, aber dafür kann man ja irgendwelche Strohmänner einsetzen, ich kann mir nicht vorstellen, daß es einfach ist, so etwas zurückzuverfolgen.) Entweder, die Akteure bei Steinhoff und den Gläubigern haben das Risiko, auf der HV dermaßen baden zu gehen, also völlig falsch eingeschätzt oder es fehlte ihnen das nötige Pulver, um es auf diese Weise zu verschießen und damit ihre Position zu stärken - dafür spricht auch, daß der Kurs sich auch jetzt nicht bewegt. Die zweite Möglichkeit könnte natürlich bedeuten, daß Steinhoff und die Gläubiger gerade beide in Geldverlegenheit sind.
Ich hatte keine Zeit, die HV live zu verfolgen (schade, es las sich, als wäre es sehr unterhaltsam gewesen), aber im Forum, wo ich gelegentlich reingespickelt habe, bin ich ja glücklicherweise gut auf dem laufenden gehalten worden. Der Eindruck, den ich gewonnen habe, ist, daß das Management entweder nicht sonderlich gut vorbereitet gewesen sein kann oder es vielleicht auch schon so deprimiert war (woran die SdK nicht ganz unschuldig gewesen ist, wie ich hoffe), daß ihm vollends alles egal geworden war. SdK schien das positiver zu sehen, aber dort muß man diese Leute ja momentan ein bißchen loben, immerhin sind es ja die Leute, mit denen man jetzt eine möglichst gedeihliche Verhandlung führen möchte.
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