Bist Du schon derart von den Medien eingenommen, dass Du Dir keine seriöse Berichterstattung mehr vorstellen kannst - eine, in der die Zahl der mit einer Story generierten Klicks irrelevant ist?
Hier, was zum Lernen: so geht das. https://www.nytimes.com/interactive/2017/06/23/...on/trumps-lies.html
Und Deine Unterstellung, ich würde Dinge verdrehen, ist etwas schwach.
"Nimm doch Otternase als Beispiel. Der findet einen Artikel auf SPON, Handelsblatt, n-tv oder dgl., der inhaltlich völlig korrekt einen Sachverhalt schildert (die Fakten) und dann noch einen klitzekleinen Satz hat, der Tesla kritisiert (Meinung). Und schon zerreißt ihn ON in der Luft wegen Bashing."
Wenn es Dich nicht stört, dass ein Journalist Zitate so wiedergibt, dass er die zu seiner Story passende Aussage übernimmt, aber den seiner Story widersprechenden Teil unterschlägt, dann ist es exakt das, was man mittlerweile umgangssprachlich als Fake News betitelt.
Das sind schließlich Profis, die da schreiben, und da anzunehmen, dass die nicht wissen, was sie damit bezwecken, das ist in meinen Augen naiv.
Wie Musk schrieb: „Die großen Medienunternehmen mit ihrem scheinheiligen moralischen Überlegenheitsanspruch wollen die Wahrheit berichten, überziehen ihre Lügen aber nur mit Zucker“, schrieb Musk, „deswegen respektiert die Öffentlichkeit sie nicht mehr“.
Und in dem Artikel, um den es ging war nicht nur ein Satz falsch, das ist eine Deiner typischen Verzerrungen, durch die Du Dich weigerst das zu sehen, was offensichtlich ist. Der halbe Artikel ist suggestiv formuliert, und dass Dir das gefällt, und Du das als "die Fakten" schönfärbst, ist eben bezeichnent.
Wenn ein Journalist auf Kneipensprache ausweicht, dann bezweckt er etwas damit, der Autor des Artikels ebenso, wie neulich der Koch - beide haben instinktiv so befangen reagiert, weil sie sich möglicherweise ertappt gefühlt haben.
Machen wir doch einen kurzen Check von den Aussagen von Musk, die der Handelsblatt Journalist so ins Lächerliche zu zerren versuchte?
1. FAKT"„Die großen Medienunternehmen mit ihrem scheinheiligen moralischen Überlegenheitsanspruch wollen die Wahrheit berichten, überziehen ihre Lügen aber nur mit Zucker“, schrieb Musk, „deswegen respektiert die Öffentlichkeit sie nicht mehr“."
Ein großer Teil der vermeintlichen Storys beruht auf fragwürdigen Quellen, wie z.B. brennende Büsche, Informationen aus zweiter, oder gar dritter Hand. Bei Tesla und Apple sieht man das besonders gut. Dass die Quellen nicht genannt werden müssen, bietet Freiraum für weitgehend fragwürdige Berichte.
2. FAKT "Etablierte Medien würden auf Anzeigen von traditionellen Autoherstellern angewiesen sein, kritisierte Musk, da habe Tesla mit seinem fehlenden Marketingbudget schlechte Karten."
Mach irgendeine Webseite ohne Ad-Blocker auf - Du wirst immer (!) Autowerbung finden. Selbiges gilt für Spiegel und Co Paperprint.
Interessant z.B. auch, wie schnell die Story, die die deutschen Autobauer vor ernste Probleme stellt (Export in die USA) so schnell in den Untergrund verschwand - hingegen Storys über Tesla mitunter über Tage auf der Einstiegsseite verbleiben. Klick, wem Klick-Ehre gebührt.
3. FAKT: "Journalisten seien „unter ständigem Druck, Klicks zu generieren und Anzeigengeld hereinzuholen“."
Das habe ich ja neulich beispielhaft gezeigt, wie eine Story über Tesla beim Manager Magazin Online von 08:00 Uhr morgens auf 10:00 Uhr morgens negativ angespitzt, und die Schlagzeile reisserisch formuliert wurde.
Entsprechend findet man solche Storys dann gerne immer wieder, wie z.B. auf dieser Elon Musks Aussage wiedergebenden, aber mit der Einleitung 'flippt aus' (und den einleitenden Formulierungen, die des Schwarzer Kanal würdig wären) eben subjektiven Artikel:
"In einer Serie von Twitter-Einträgen flippte Elon Musk am Mittwoch aus. „Die großen Medienunternehmen mit ihrem scheinheiligen moralischen Überlegenheitsanspruch wollen die Wahrheit berichten, überziehen ihre Lügen aber nur mit Zucker“, schrieb Musk, „deswegen respektiert die Öffentlichkeit sie nicht mehr“."
Und darüber dann, beinahe so groß wie der ganze Artikel, findet sich ein Video mit dieser Überschrift: "„Tesla würde dann sterben“ – doch kein Model 3 für den Massenmarkt?"
Der Redakteur hat sehr eindrucksvoll diese Aussage bestätigt: "...überziehen ihre Lügen aber nur mit Zucker" Chapeau.
Wie der Autor das also alles leugnen, und so tun kann, als wäre das unrealistisch? Keine Ahnung. Aber mir fehlt der Glaube daran, dass er das alles nicht wissen könnte. |