OK, dann sorry ob meines Tonfalls. Andere Meinungen sind normal, legitim, und sie bereichern das Leben. :-D
Was Energieerzeugung angeht, so fehlen mir sicher die Informationen auf den praktischen Ebenen. Energiehandel, Energieerzeuger und Energiemarkt, dafür war ich als letztes für das Unternehmen zuständig, für das ich bis 2011 gearbeitet habe. IT-seitig und eben bezogen auf unsere Systeme und Daten. Auf die Produktionsebene ging es eben nicht, aber deswegen habe ich mich für das Thema interessiert. Ein 'Experte' würde ich mich aber nie nennen, auch nicht bezüglich 'IT'. Dazu ändert sich zu schnell zu viel.
Wie ich eben kleinviech2 schrieb: nicht jeder, der in Foren den Anspruch erhebt 'Experte' zu sein, ist einer. Daher bin ich grundsätzlich misstrauisch - was eben auch mal den Falschen treffen kann. Wie soll ich sagen: bezüglich AKW wäre das ein 'Restrisiko'.
Wovon ich aber überzeugt bin, aus jahrelangen eigenen Erfahrungen im Berufsleben, das ist, dass es so etwas wie 'Berufsblindheit' und 'Betriebsblindheit' gibt, die einen im Laufe der Zeit gefangen nehmen. Ob jemand davon betroffen ist, merkt man erst nach einigen längeren Gesprächen.
Dass aber auch 'echte Experten' irren können, das liegt auf der Hand: die Industrie ist voll von Experten, die Fehlentwicklungen geplant, eingeleitet und umgesetzt haben - und dann mitunter wider besseren Wissens über Jahre und Jahrzehnte verteidigt haben. Mit allen Mitteln bis hin zu gezielter Desinformation.
Nur zwei Beispiele: Atomenergie und eben (siehe Thread Thema) Mobilität (inkl. Dieselbetrug, der von 'Experten' geplant und umgesetzt wurde.).
Was mich wütend macht, das ist aber Stillstand und massive Lobbyarbeit, die das Ziel hat den Stillstand zu schützen. Diese ständigen Blockaden der Lobbys verspielen unsere Zukunft in zentralen Bereichen unserer Industrie. Weil Fehlentwicklungen eingefrorem und gar gefördert werden.
Das EEG war sicher nicht perfekt (die Frage wäre dann, woran das liegt, wer dafür gesorgt hat), und mit Kohle und Gas werden wir sicher noch einige Zeit leben müssen. Aber dass es eben auch anders geht, das zeigte der Artikel - durch den einfachen Ansatz Kohle einen Preis als Umweltschädiger zu geben.
Eine Maßnahme, die ich gerne bei allen Produkten sehen würde - also auch bei Diesel, Benzin, oder auch bei Konsumprodukten. Dass die ehcten (!) Preise inkl. Umweltschäden berechnet werden.
Wenn also ein Apfel aus Süditalien nach Deutschland kommt, oder aus Brasilien - oder vom Bauern um die Ecke, das muss im Preis sichtbar gemacht werden. Dann gibt es zwar im Winter keine Erdbeeren mehr, aber das ist ökologisch gesehen auch nicht gerade das, was sinnvoll ist.
Meine Vorstellung wäre aber diese: dass jede Generation zusieht, dass sie weniger Schaden verursacht als die vorherige, damit sie unseren Kindern und Enkeln eine bessere Umwelt hinterlässt.
Und davon sind wir in unserer Generation weit entfernt - weil wichtige Weichen nicht oder zu spät gestellt wurden, und weil wichtige Themen zu spät diskutiert wurden.
Und eines der Themen, in denen das versäumt wurd, das ist Mobilität - der Autolobby sei es 'gedankt'. Da war eben die Zeit schon vor zehn Jahren reif, um den Abschied von Verbrennungsmotoren einzuläuten - und dass wurde von unseren Autobauern und deren Lobby nicht nur nicht vorangetrieben (was für Marktführer richtig gewesen wäre), sondern sogar massiv be- und verhindert. Bis hin zum Diesel Betrug.
Eine Schande, und die rächt sich nun. Diesel an sich wäre nicht tot, hätte man größere Harnstofftanks eingebaut - die Leute waren bereit dafür zu zahlen. Aber arrogante und ignorante Manager haben das für minimale Ersparnisse verhindert, Ingenieure haben das mitgemacht, und die Politik hat, durch Einfluss der Autolobby, nicht nur über dieses Vorgehen stillschweigend hinweggesehen, sondern die Konzerne dabei auch noch aktiv unterstützt. Gegen die Interessen der Bürger.
Morgen werden wir sehen, ob als Konsequenz daraus die ersten Fahrverbote kommen. Ich bin zuversichtlich. Aber auch ohne diese sind Verbrennungsmotoren nicht mehr die Zukunft.
Das wissen Viele, inklusive der Dino Manager, aber letztere sind zu sehr gefangen, um damit angemessen umzugehen. Und sie wissen auch, dass ihnen nun zehn Jahre fehlen, die sie so grob fahrlässig verspielt haben.
Wie problematisch das am Ende für sie sein wird - wir werden es erleben. Die aktuelle Kursentwicklung von BMW, Daimler und VW lässt die Zukunft dieser drei Konzerne eher nicht gut aussehen.
Ich denke, dass erst 2025 in etwa absehbar sein wird, was das für sie bedeutet. In Autojahren bedeutet das aber gerade mal eine bis zwei Generationen. Und Stand heute sind sie komplett unvorbereitet.
Wenn sie bis dahin ernsthaft auf BEVs umgeschwenkt sind, werden sie weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Wenn nicht, wird es für sie ein echtes Problem, bis hin zum Existenzproblem. Anders gesagt: in BMW, Daimler und VW Aktien würde ich langfristig kaum investieren ...
Und Tesla? Entgegen den Erwartungen der Bären wird Tesla auch in zehn Jahren noch existieren - worst case als Marke unter einem großen Dach, z.B. bei Apple (you remember? Cook kann 2021 gehen - Elon brächte Fantasie, Apple das Geld mit ein. ;-)).
Mit jedem verkauften Model 3 wird Teslas finanzieller Spielraum größer, mit jedem neuen Modell werden sie wachsen. Und mit etwas Glück geht die Story in die Richtung, in die sich Apple entwickelt hat: als Nummer 1, dann gibt es eine Nummer 2 - und den namenlosen Rest.
Tesla wäre dann der Technlogieführer bei BEVs.
Deswegen bleibe ich weiter investiert. Ob es wirklich soweit kommt? Mal sehen. Die letzten zehn Jahre waren jedenfalls vielversprechend. Und die nächsten zehn Jahre werden definitiv abwechslungsreich und spannend sein.
PS: @RPM1974: Die eigentlich interessante Frage für mich wäre dann, wie Du auf meiner Sperren Liste gelandet bist. Whatever. spielt jetzt auch keine Rolle mehr. :-] |