SZ: Und stattdessen eine virtuelle Netto-Marge zu nehmen ist halt falsch. ... Er ist nur sicherlich weit höher als diese virtuelle Netto-Marge.
Wieso denn nur? Ich verstehe das echt nicht. Tesla ist ein weitgehend normaler Autobauer, bis auf die Tatsache, dass sie einen anderen Antriebsstrang einbauen. R&D, Investitionen in Equipment, Vertrieb, Service und den ganzen Kram müssen sie genauso finanzieren wie alle anderen. Wenn ich eine neue Fabrik baue, um 10 Jahre ein Fahrzeug dort zu fertigen und die über z.Bsp. über 20 Jahre linear abschreibe, muss ich die Kosten doch in die Kalkulation für mein Fahrzeugprogram mit einrechnen. Wenn die teurer wird oder erst später loslegen kann, kostet mich das über die Lebenszeit dann natürlich Marge.
Ich hänge mich auch nicht an den 6% oder x-tausend Dollar auf, falls es dir darum geht. Wenn sie plötzlich die besten Margen der Industrie von 12% ausweisen für das Model 3 ausweisen, sei's drum. Dann dauert es halt nur 1.5 Jahre statt 3 Jahre länger als geplant, um die ungeplanten Zusatzkosten wieder reinzuholen. Wenn mich der Start der Fertigung 4 Mrd. Dollar zusätzlich kostet und ich dann 10 Jahre lang je 400k Fahrzeuge baue, reduziert das meinen Nettoertrag pro Fahrzeug logischerweise um 1000$ gegenüber dem Wert, mit dem ich mal geplant hatte. Da ist es völlig egal, ob ich Wachstumsunternehmen oder Dinosaurier bin. Bei dir klingt das alles so, als wäre das weder bezifferbar noch ein größeres Problem.
Noch als Anmerkung zum Thema zusätzliche bzw. ungeplante Kosten: Entweder Tesla kämpft derzeit mit unerwarteten Problemen, Verzögerungen und Kosten. Dann waren sie in der ursprünglichen Kalkulation logischerweise nicht enthalten, das Management lag in der Hinsicht daneben und die Kostenrechnung geht zum Schluss nicht auf. Das zusätzlich benötigte Kapital fehlt dann halt erstmal an anderer Stelle. Alternativ, sollten die Probleme absehbar und einkalkuliert gewesen sein, müssen sie keine Abstriche bei ihren bestehenden Plänen machen und können weiter wie geplant wachsen. Dann hat das Management allerdings wissentlich Analysten und Aktionäre in die Irre geführt.
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