... ich finde es wichtig, wenn Experten sich hier einbringen. Egal, ob in Personalunion oder einzelne Experten. Wichtig ist der Inhalt, auf den kommt es an.
Und dass wir diesbezüglich oft anderer Meinung sind, ist ja kein Geheimnis. Vielleicht liegt das daran, dass ich schon immer skeptisch wurde, wann immer jemand mich damit mit eingeworfenem „Expertenwissen“ zu überzeugen veesuchte. Denn oft genug erwies sich dieses auf Nachfragen als einseitig, selektiv und teilweise sogar grundsätzlich lückenhaft.
Nur ein Beispiel: spricht man mit einem Autoverkäufer, ist er ganz sicher in seinem Job ein „Experte“, hat mitunter 20 Jahre Berufserfahrung, weil er seit 20 Jahren Verbrenner verkauft, etc - und wenn man mit ihm über BEVs diskutiert, muss man selber kein ‚Expeete‘ (auch kein Hellseher, Prophet, Genie) sein, um zu wissen, welche Meinung er, und die meisten Autoverkäufer vertreten werden.
Wohlwollend kann man das dann ‚Betriebsblindheit‘ nennen, man kann seine Meinung aber auch als eine Selbstüberschätzung, oder gar mit Existenzsorgen begründen.
Eben deswegen bin ich skeptisch, wenn Professoren aus Unis, die wirtschaftsnah agieren (z.B. Verbrennungsprozesse erforschen) sich zusammentun, und dann mahnende Schreiben versenden - die bei näherer Betrachtung schnell als einseitig, unvollständig und verzerrend erkannt werden können.
Und wenn man sich dann die Lebensläufe anschauen würde, wäre auch klar, wo das herkommt. Aber den Medien ist das meistens egal - Klicks zählen, keiner prüft etwas nach, und wenn man darauf hinweist, oder sich ein Artikel gar als ‚Lobbyarbeit‘ erweist, wird eben in einem Statement auf Seite 7innen rechts darauf verwiesen. Was niemand mitkriegt.
@WernerGg: Ja, natürlich, das gibt es auch bei Professoren und Experten, die sich mit Wind- und Solarenergie beschäftigen, und daran forschen. Also Lobbyarbeit.
Das bedeutet für mich aber nicht, dass Lobbyarbeit deswegen ‚besser‘ oder richtig wäre, sondern dass wir als Bürger eine 100%ige Transparenz verlangen dürfen, sollten und müssen, welche Lobbys welchen Zugang zu Politik, Forschung und Medien haben.
Und die Medien müssen sich dann sehr wohl für ihre enorme Abhängigkeit von Werbung und Großkunden kritisieren lassen. Denn das ist eine Abhängigkeit, die gegenüber ihrer eigentlichen Aufgabe als Dritte Kraft in der Gesellschaft, als Kontrollorgan der Gesellschaft, völlig konträr steht.
Deswegen ist es für mich umso wichtiger, wenn wir zumindest im kleinen Kreis, in Threads oder Foren seriöse Quellen, seriöse Rechnungen, und auch (und daran hapert es hier in den Foren fast immer) ernste Diskussionen zu führen, ohne diese ganzen FUD und Propaganda Quellen.
Aber ich fürchte, dass das eine Illusion bleiben wird.
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