Auch dir meinen Dank für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema in #4077
Von anderen kommt nur ein undifferenziertes "Bullshit" und "Traumphantasien" und ähnlicher Quatsch, weil sie einfach zu faul sind sich mit dem Thema zu beschäftigen und selbst keine Argumente haben.
1) Keiner hat behauptet, dass sich die saisonalen Probleme mit BEV lösen lassen. Aber auch die tägliche Glättung und die Überbrückung von ein paar Tagen sind Probleme die gelöst werden müssen. Und da bieten sich die BEV als natürliche und effiziente Ressource an.
2) Das dich Sinns Geschwafel über Physik überzeugt ist ziemlich traurig. Es bedeutet nur, dass du dir nicht selber die Mühe machst die Argumente durch zu denken. Warum lässt er P2G weg?
a) Wirkungsgrad - der spielt doch keine Rolle wenn man sowieso zu viel produzieren muss um die Schwankungen zu glätten. Wenn man von etwas zweidrittel verliert, was man sonst wegschmeißen muss, dann rentiert sich das trotzdem. Und das man zu viel produzieren muss um Glätten zu können wäre ein Problem wenn die Ressource beschränkt oder teuer wäre. Das ist aber beides nicht der Fall. Windräder (On- und Off-Shore) und PV werden immer billiger. Wind und Sonne gibt es auch bei uns genug und kostenlos.
b) Korrosion und Transport - Das sind neben der Effizienz die Hauptprobleme beim H2. Und ein Teil der Gründe warum BZ im Auto niemals effizient sein werden. Aber H2 lässt sich in Methan umwandeln, wieder ein kleiner Verlust, aber siehe a). Für Methan haben wir Speicher, Pipelines, Gaskraftwerke usw. Die komplette Infrastruktur ist ausreichend vorhanden.
c) Nicht in der Dimension um klassische Kraftwerke zu ersetzen - alles was fehlt sind die Anlagen zur Umwandlung von Strom in Methan. Technisch und finanziell kein Problem es gibt schon genug Modellprojekte. Man müsste es nur bauen. Der Rest der Infrastruktur ist ja schon da, siehe b)
Das so erzeugte Methan reicht natürlich auf lange Sicht noch nicht, um uns von Erdgas komplett unabhängig zu machen. Und sobald es ins Netz eingespeist ist, ist es ja egal was zum Heizen und was zur Stromerzeugung eingesetzt wird.
Da die Lücke überwiegend im Winter entsteht wäre es überaus sinnvoll im Wesentlichen auf BHK zu setzen. Aber auch hier fehlen die richtigen Anzreize und gesetzlichen Regelungen.
3) Gleichstromleitungen - wurden in der Tat viel billiger, alleine schon weil es sich um eine relativ neue Technologie handelt. Die erste HGÜ ging bei uns gerade mal vor 24 Jahren in Betrieb. Das Kupfer und die Erdarbeiten natürlich nicht, aber der ganze Rest darum herum schon. Genauso wie die Materialien für Windräder nicht billiger werden, trotzdem sinken die Kosten pro erzeugter kWh permanent und viel stärker als es alle erwartet haben.
Gegen Dorfdeppen mit Aluminiumhut hilft das natürlich nichts. Aber eine vernünftige Politik mit einer guten Informationsstrategie und frühzeitiger Bürgerbeteiligung hingegen schon. Wie gesagt, das kostet ein paar Milliarden mehr, aber das ist Peanuts im Vergleich dazu was wir sonst dafür ausgeben fossile Stoffe unwiederbringlich zu verbrennen.
4) Überschüssigen Strom wird bisher nicht außerhalb Stromwirtschaft verwendet, weil es dazu keinerlei Anreize gibt. Rechnen würde es sich auch erst, wenn man tatsächlich Stromspitzen hat, die man sonst "wegwerfen" müsste. Herr Sinn hat darüber natürlich nicht gesprochen, weil er sich ganz auf das konzentriert hat was nicht geht. Das kann er viel besser "beweisen", wenn er Synergieeffekte zwischen Strom, Heizung und Verkehr weg lässt. z.B. auch den Wirkungsgrad eines BHK!
5) Biogas und Biomasse "scheint es im Moment ein Mini-Mini-Anteil von allen zu sein". Na dann schau es dir beim Agorameter doch einfach an.
https://www.agora-energiewende.de/de/themen/...produkt/76/Agorameter/
Wenn man 5,5 GW nicht permanent in der Grundlast laufen ließe, sondern nur dann einsetzen würde wenn es benötigt wird ist das keineswegs Mini-Mini. Rechnen wir es mal aus. Ein Jahr hat ca. 8760 Stunden mal 5,5 GW sind ca. 50 TWh. Das sind im Vergleich zum von Herrn Sinn angegebenen Limit von 2,6 TWh maximaler Pumpspeicherkapazität in ganz Europa plötzlich keine Peanuts mehr, oder?
6) "Klar kann man sich ein Bild malen, wo alle mit allen zu aller Wohl operieren, man das organisieren und finanzieren kann, und ein paar physikalische Gesetze außer Kraft gesetzt sind." Das ist mal wieder ein saudummer Spruch von dir. Du kannst dir sicher sein, dass ich von Physik um Größenordnungen mehr verstehe als ein Herr Sinn. Auch get es nicht um "Gutmenschen" die sich für hehre Ziele zusammentun wollen. Herr Sinn hat dich tatsächlich nachhaltig verwirrt. EE sind billig geworden und genau darum werden im Laufe der Zeit auch alle mitmachen wollen. Und wenn es zusammen mit dem Nachbarn billiger und besser geht als alleine, dann wird man sich auch zusammenfinden.
7) BEV sind kein Teil des Problems, sondern der Lösung. Aber nicht wie von Herrn Sinn dümmlicherweise behauptet und von dir nachgequatscht für das saisonale Problem.
Das ist ungefähr Sinns Grenze, der offenbar sehr viel mehr als ich und du davon versteht. Ein schöner Einstieg für das Schlusswort. Herr Sinn versteht sehr viel davon so zu tun als würde er mit seriösen Berechnungen etwas "beweisen". Und du fällst auf ihn herein. Das ist der Punkt wo ich Otternase dafür danken kann, dass er die wirkliche Qualifikation des Herrn Sinn aufgezeigt hat: praktisch gleich Null!
Er hat weder von Energiewirtschaft, noch von Physik oder Ingenieurwesen die leiseste Ahnung. |