Schnell verfügbare Gaskraftwerke wird man m.E. wohl noch einige Zeit länger benötigen. Davon gehe ich zumindest aus. Für mich ist das immer noch besser als Stein- oder gar Braunkohlekraftwerke, die unverständlicherweise noch vor wenigen Jahren neu zum Bau genehmigt wurden, oder als Atomenergie, die andere Gefahren und Risiken in sich birgt, inkl. Entsorgung.
Zur Grafik: sie zeigt die Situation am 08. und 09. Dezember an, also Freitag und Samstag, aber das liegt daran, dass sie eben nur die letzten zwei Tage wiedergibt.
Am Freitag und Samstag lag die Summe regenerativer Energiequellen (mit Wind Onshore als überwiegendem Posten) etwa im Bereich von 35-40 GW. Deckte also in etwa 45-50% des benötigten Stroms. Sehr stabil sind dabei Wasser und Biogas, aber eben auf niedrigem Niveau.
Woran liegt es denn, dass die Prognose für die nächsten zwei Tage so schlecht aussieht - also sehr hoher Bedarf und sehr geringer Anteil an Wind? Hoher Bedarf (Wochendtag) ist klar, entspricht dem Maximum vom Freitag als Wochentag. Haben wir heute Windstille über ganz Deutschland?
Gestern zeigt die Grafik (vorläufig), dass dennoch etwa 35-50% regenerativer Stromanteil Vorhanden war. (Siehe unten)
So hast Du natürlich recht - wenn morgen über ganz Deutschland Windstille herrschen würde, würde das nicht funktionieren - es sei denn, man würde entsprechende Mengen regenerativer Energie aus dem Ausland hinzunehmen können. Derzeit wäre das sicher kaum möglich, da Frankreich (derzeit, das Umdenken beginnt auch dort) überwiegend auf Atom setzt, und die östlichen Nachbarn auf Kohle. Zu einem späteren Zeitpunkt sehe ich das als denkbar an.
Bedeutet aber: die Grundversorgung kann durch den europäischen Verbund sichergestellt werden, aber morgen würde, bei Stromzukäufen in Frankreich und Polen durch den hohen Anteil an Atom und Kohle der Anteil regenerativer Energien deutlich unter dem Durchschnitt liegen.
Für meinen Geschmack wäre das noch immer die bessere Lösung, als das ganze Jahr über auch in Deutschland auf Atom und Kohle zu setzen. Und Atom und Kohle sind eben nicht so einfach kurzfristig zuschaltbar, die Energieanbieter nutzen diese dann einfach für die Grundversorgung, anstelle von umwelttechnisch besseren Gaskraftwerken.
Die letzte Zahl, die ich habe, die war, dass in Deutschland im Durchschnitt über‘s Jahr etwa 34% regenerativ erzeugter Strom zur Verfügung steht. Tendenz steigend. Die Grafik zeigt aber, dass der Anteil regenerativer Energien punktuell bereits deutlich höher liegt.
Das wird sicher noch besser werden.
__ Um die Frage nach der Grundlast zu entscheiden, sind meiner Meinung nach zwei Tage doch zu wenig. Ich schaue mal, ob ich etwas finde, was längere Zeiträume abbildet. |
Angehängte Grafik:
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