Das war zumindest die Idee. Einen gemeinsamen Markt hatten wir allerdings schon vor dem Euro, und würden ihn auch immer noch haben, wenn manche Mitglieder austräten.
Warum wir umbedingt eine große Konkurrenzwährung zum USD brauchen sollten ist mir unklar.
Mit Erfolg meinst du vermutlich die wirtschaftliche Entwicklung der Eurozone vor der Schuldenkrise? Die war bei vielen Ländern in hohem Maße auf Pump gefördert, eine Möglichkeit, die sie ohne den Euro in diesem Ausmaß nie gehabt hätten. Der Erfolg war insofern nicht nur bloße Momentaufnahme sondern im Hinblick auf die damit einhergehende immer weiter ansteigende Überschuldung eine wesentliche Ursache dieser Staatsschuldenkrise.
Ohne den Euro hätten sich manche Staaten gar nicht erst soweit verschulden können! Die Anreize, die davon bislang ausgegangen sind, haben Strukturreformen bis dahin eher verhindert. Die Versuchung des billigen Geldes war zu groß.
Mit einer eigenen abwertenden Währung ist ein Land indessen gezwungen, sich vom Konsum weg mehr auf ihre eigene Produktivität zu konzentrieren - importe sind einfach zu teuer - und hat dabei gleichzeitig den Vorteil, dass aufgrund des günstigeren Preises der eigenen Produkte mehr exportiert werden kann. Handelsbilanzdefizite führen am Ende immer auch zu Staatsdefiziten. Dieses Paar ist untrennbar miteinander verbunden.
Der Euro hat die Eurozone insofern keineswegs stabilisiert, sondern diese gefährdet. Dabei sah sie mir vor dem Euro doch recht stabil aus.
Selbst die meisten Befürworter des Euro räumen dabei ein, dass seine Einführung in dieser Form ein schwerer Fehler war, es nun aber keinen Weg mehr zurück gäbe.
Zurück nicht, aber nach vorne - und das muss nicht beinhalten, alte Fehler immer weiterfortzusetzen. An irgendeiner Stelle sollte man auch mal den stop-loss ziehen, m.E. ein wichtiger schritt nach vorne. Fehler werden nicht unbedingt besser, nur weil man daran festhält, meistens werden sie aber immer teurer. |