Der heutige Abend in Zürich hat mich ermutigt, einen vollständigen Kommentar zu schreiben. Zu gut sind hier die Lebensfreunde und Qualität des Essens. Aber zurück von meiner persönlichen Affinität vom Schweizer Leben, Landschaft etc zur Wirtschaft und Politik.
Die Entwicklung an den Bond-Märkten steht weiterhin im Vordergrund. Die "Bond-Wächter" wollen ihren Tribut für die ausufernde Staatsverschuldung und die Verwässerung des Papier-Geldsystems im Rahmen des systematischen Einschleusens von "Falschgeld" ("Quantitative Easing") durch die Zentralbanken haben. Ben "Zauberlehrling" Bernanke, Mervyn King und die anderen Spezialisten des Gelddruckens haben ein Problem …
Wen kümmert da eigentlich noch der relativ kleine Gold-Markt ? Genau eben diese Zentralbanker ! Und warum --- Gold ist für die "Bond-Wächter" wie ein Kanarien-Vogel in einer Kohle-Mine: Fällt der Vogel plötzlich tot von der Stange, dann heisst es augenblicklich die Flucht zu ergreifen: Zu viele tödliche Gase sind unter Tage. Jeder rennt selbst um sein Leben. Die Gefahr einer tödlichen Konzentration scheint entlang der $1.000er-Marke zu verlaufen. Ist das der Wert, bei dem die Kohle-Mine endgültig geräumt wird bzw Panik ausbrechen wird ?
Der erbitterte Kampf um diese Marke wird nicht durch Walter Eichelburg und andere "Gold Bugs" geschlagen. Diese Herren haben keinen Einfluss - und hier schliesse ich mich ausdrücklich mit ein - auf das Verhalten der "Bond Wächter". Vielmehr sind es die Zentralbanken mit dem Gold-Kartell als ihren Erfüllungs-Gehilfen, die den Kanarien-Vogel künstlich beatmen wollen. Das "Endgame-Szenario" wird also nicht von Eichelburg, Ziemann & Co prognostiziert - das Gold-Kartell selbst macht die $1.000er Marke zu ihrem Schicksals-Projekt. Wir müssen nicht agieren, sondern nur beobachten. Und natürlich richtig schlussfolgern.
Es sieht nicht gut aus für die Politiker & Zentralbanker: Der USDX ist heute auf 80,0 gesunken und die Real-Zinsen der 10-jährigen Treasuries können trotz der massiven Aktionen zu Beginn des heutigen Handels nicht nachhaltig unter die Marke von 3,9 Prozent gedrückt werden. Und so hat sich der Quotient aus USDX zu den Real-Zinsen heute auf einen neuen Tiefpunkt von 20,5 (Montag: 20,7) geschraubt. .
Nun könnte man argumentieren: Die "Bond-Wächter" bekommen ihren Anteil nun mit Hilfe höherer Renditen und niedriger Dollar-Kurse. Also wird Gold für diese Klientel uninteressant. Hier muss man jedoch die von den diversen Wahrheitsministerien gefälschten Zahlen zur Geldentwertung in den richtigen Kontext setzen. Auch bei dem derzeitigen Zins-Niveau verlieren die Investoren in Bonds real Geld. Wir müssten also Bond-Renditen von 10 % und höher sehen, damit die Investoren mit einer positiven Real-Rendite aus dem Rennen gehen. Erst ab diesem Niveau muss Gold den Bond-Markt fürchten - die Beharrungs-Kräfte in ein staatlich verordnetes Geld-System sind einfach z.Zt. noch zu gross. Wir bekommen unsere Gehälter noch immer in Papier-Geld bezahlt und bezahlen Steuern, Abgaben und unsere Lebenshaltung weiterhin in Papiergeld. Und wenn wir arbeitslos werden, dann verlangt man von uns Zahlungen in Papier-Geld und nicht in Gold. Wenn diese Personen ihre Gold-Reserven auflösen müssten, um überleben zu können, dann wird Gold unter Druck stehen. Aber ich glaube nicht, dass genau diese Clientel unter Druck steht.
Wenn wir uns jedoch den derzeitigen Verschuldungs-Grad der Privat-Haushalte und bestimmter Firmen ansehen, dann würde ein Verdoppelung der Zins-Lasten unweigerlich zum Bankrott in Form einer Privat-Insolvenz oder zu einer Firmen-Pleite führen. Dieser Weg, den Volcker in den 80er-Jahren gegangen ist, um den Dollar gegen Gold retten zu können, ist heute versperrt. Die "Bond Wächter" werden irgendwann einmal aufwachen und dann plötzlich den Notausgang aus der Papier-Geld Kohle-Mine an die rettende Oberfläche des Gold-Systems ergreifen. Das ist keine "Endgame Prophezeiung", sondern eine sich logisch abzeichnende Entwicklung.
Wann - who knows !
Deshalb ist es wichtig, jetzt an der rettenden Oberfläche zu sein, bevor der Kanarien-Vogel innerhalb der Mine von der Stange fällt. Passiert das, dann wird eine Panik einsetzen und Viele werden es wohl nicht mehr an die Oberfläche schaffen.
Was ist heute am Gold-Markt passiert ? Nicht viel, denn das Gold-Kartell musste seine Positionen günstig zurückkaufen. Gold war im asiatischen Markt im positiven Bereich und auch der Vormittags-Handel in London schloss mit $952,50 (EUR 685,25) zum A.M. Fix um $6 fester als zur gleichen Zeit am Montag.
Auch am Nachmittag passierte nichts überraschendes und so beendete Gold den Londoner Handel zum P.M. Fix mit $956,00 (EUR 682,86) um $12 fester als gestern zur gleichen Zeit. Eine weitere Euphorie liess das Gold-Kartell heute trotzdem nicht zu. Und so beendete Gold den Handel an der COMEX bei $953.
Gerhard Schröder, ex-Bundeskanzler und Alimentierer von inzwischen vier Frauen, hat sich erneut zu Wort gemeldet: Als "Baron aus Bayern" soll der Karl Guttenberg diffamiert werden. So wie der "Professor aus Heidelberg", Paul Kirchhoff vor knapp vier Jahren. Leider glaubt dem "Holzmann-Schröder" als Kostgänger von Putins Gnaden (Zitat Schröder: "Putin ist ein lupenreiner Demokrat") keiner mehr ein Sterbenswörtchen. Ich bin 1962 in West-Berlin zum Zeitpunkt der Kuba-Krise geboren worden und der Mauerbau lag gerade einmal ein Jahr zurück. Der Russe ist und wird auch niemals ein lupenreiner Demokrat, sondern zeigt seine "fiesse Fresse" nur zu bestimmten Situationen. Schröder ist inzwischen zu einer willfähigen Marionette der Russen verkommen - warum darf er eigentlich noch seine deutsche Staatsangehörigkeit behalten ?
Und trotzdem ist Guttenberg plötzlich zum beliebtesten Politiker Deutschlands aufgestiegen, trotz (oder gerade wegen) seiner Haltung zu OPEL. Und selbst noch vor Angela Merkel, unserer "Erklär-Kanzlerin", die es keinem Unrecht machen will. Die heutige Insolvenz des KARSTADT-Konzerns "Arcandor" ist hier nur eine konsequente Reaktion der neuen Stärke von Karl Guttenberg. Wer am Sonntag Frank Steinmeier bei Anne Will beobachten durfte, der musste wohl viel Mitleid für den SPD-Kanzlerkandidaten mitbringen. Die "Retter" sind letzten Sonntag eindeutig abgewählt worden. Natürlich wird dies nicht unsere Probleme lösen - aber es gibt zumindestens Elemente innerhalb des bestehenden politischen Regimes, die Unheil kommen sehen.
Die "Bond-Wächter" werden diese Entwicklung genau verfolgen und entsprechend reagieren - hic rhodus, hic salta !
http://www.hartgeld.com/Ziemanns-gold-news.htm ----------- "Die Börse reagiert nur zu 10% auf Fakten, der Rest ist Psychologie!" (Kostolany) "Selten war mehr als ein Zehntel der Bevölkerung an dem beteiligt, was man Geschichte zu nennen pflegt!" (Samhaber) |