Wir haben keine Inflation, steigende Arbeitslosigkeit (man denke an die Statistiktricks, u.a. es werden ja durch private vermittlungsagenturen betreuten seit dem letzten Monat nicht mehr mitgerechnet!), die Wirtschaftsaussichten sind nicht rosig, die Löhne stagnieren seit Jahren, die reale Kaufkraft geht zurück, die Sparquote steigt UND der Einzelhandel steigert den Umsatz? Merkt ihr was? Keine Inflation sag ich nur...
Zitat:
"Einzelhändler erwirtschaften mehr Umsatz
Trotz der Abwrackprämie für Altautos sind die Einzelhändler in Deutschland mit einem Umsatzanstieg in das Frühjahrsquartal gestartet.
Verglichen mit dem Vormonat legten die Erlöse um 0,9 Prozent zu, bereinigt um Preisänderungen lag das Plus bei 0,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. "Wir können damit sehr gut leben", sagte Hubertus Pellengahr, Sprecher des Branchenverbandes HDE. Experten warnten aber vor allzu großem Optimismus.
Bisher ist die Arbeitslosigkeit ungeachtet der schwersten Rezession kaum gestiegen, was dem Einzelhandel zugute kommt. "Wenn aber nach den Sommerferien eine zweite Welle an Entlassungen kommt, wird das den Einzelhandel belasten", sagte Sebastian Wanke von der Dekabank. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) erwartet in diesem Geschäftsjahr bestenfalls stagnierende Umsätze und befürchtet in der zweiten Jahreshälfte Geschäftseinbußen. Zum Jahresauftakt hatte der Konsum die Rezession abgemildert.
Daneben profitieren die Händler auch von der sinkenden Inflation. Im Mai blieben die Lebenshaltungskosten in der Euro-Zone stabil; die Inflationsrate war mit 0,0 Prozent so niedrig wie nie zuvor. Das sei für die Verbraucher, vor allem für die mit niedrigem Einkommen, eine willkommene Entlastung angesichts der Wirtschaftslage, sagte ein Sprecher von EU-Wirtschaftskommissar Joaquin Almunia. Für die kommenden Monate gehen Experten sogar von sinkenden Preisen aus. Eine Deflation drohe dagegen nicht, sagte Almunia. Zum Jahresende dürften die Preise wieder steigen. Kommt eine Deflationsspirale in Gang, halten sich Verbraucher in der Hoffnung auf weiter sinkende Preise mit Einkäufen zurück - ein Abwärtskreislauf, bei dem sich die Rezession immer mehr verfestigt.
Für volle Läden sorgte zuletzt der Wetterumschwung: Im April wurde es nach einem langen und harten Winter wieder warm - das lockte die Verbraucher in Bekleidungsgeschäfte. Verglichen mit dem Vorjahr hatten die Unternehmen hier 7,6 Prozent mehr in den Kassen. "Die Frühjahrsbelebung im Einzelhandel kam erst im April", sagte Deka-Mann Wanke.
Ein Dämpfer sei dagegen die Abwrackpräme, sagte HDE-Sprecher Pellengahr. "Autos und der übrige Einzelhandel sind kommunizierende Röhren." Das Geld, das für neue Autos ausgegeben werde, fehle für andere Käufe. Bei Möbeln und anderen größeren Anschaffungen hielten sich die Verbraucher zurück. "Die Abwrackprämie macht uns das Leben schwer", sagte er.
Binnen Jahresfrist sanken die Umsätze der Händler zwar um 0,9 Prozent und preisbereinigt (real) um 0,8 Prozent. Das sei aber vor allem der niedrigeren Zahl von Verkaufstagen zuzuschreiben, sagte Pellengahr. In diesem Jahr fiel Ostern auf den April, so dass der Monat drei Verkaufstage weniger hatte als der April 2008. Von Januar bis April summierte sich das Minus auf 2,4 Prozent im Vergleich zum Jahresauftakt 2008."
http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEBEE54S0B620090529 ----------- Wird's besser? Wird's schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich! (Erich Kästner) |