"Erstaunlicherweise scheint es Menschen zu geben, die keine Minute ohne Musik in ihren Ohren aushalten. Für die wird es dann natürlich spannend, wenn sie sich mal irgendwo in einem Schwimmbad oder gar im Meer aufhalten müssen. Aber was sollte an solchen Menschen interessant sein? Mit denen kann man wegen der Ohrstöpsel ja noch nicht mal reden."
Ich hatte vor ein paar Jahren mal einen Mitarbeiter, der permanent Musik per iPod oder iPhone bei der Arbeit gehört hat. Der war trotzdem passabel gut. Aber ohne Musik wäre er sehr viel besser gewesen. Es ging in seinem Fall um SW-Modellierung und Fachkonzepte schreiben. Der saß mir zum Glück gegenüber, und ich musste nur wilde Handbewegungen machen, um ihn zum Leben zu erwecken, damit er die Stöpsel aus den Ohren nahm und mit mir redete. So haben wir das hingekriegt. Er Musik. Ich winken, und ihm sagen was als nächstes zählt.
Ich habe nie verstanden, und werde auch wohl nie mehr verstehen, warum Menschen, die über irgendwas nachdenken wollen, sich gleichzeitig mit Musik von genau diesem Zweck abhalten wollen.
Vielleicht kann man ein Bild besser malen, wenn Musik dröhnt. Keine Ahnung. Aber nicht mal das würde ich glauben. Keinesfalls kann man aber einen Algorithmus erfinden, eine Differentialgleichung lösen, oder ein Sofware-Modell konzipieren, wenn man zugedröhnt ist.
Ich verstehe auch nicht, warum Jogger, die durch den Wald rennen und sich an stillen Bäumen freuen könnten, lieber mit Britney Spears, AC/DC oder Ramazzotti im Nichts versinken und stumpfsinnig ihre Kilometer abarbeiten und sich zudröhnen.
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