Gesamtwirtschaftliches Umfeld Ein Memo des US-Einlagensicherungs-Fonds FDIC vom 28. September 2008 ( http://www.fdic.gov/news/board/Sept29no1.pdf ) weist auf die kritische Situation, in dem sich der Fond befindet, hin. In dem Memo heißt es: Pursuant to these requirements, staff estimates that both the Fund balance and the reserve ratio as of September 30, 2009, will be negative. This reflects, in part, an increase in provisioning for anticipated failures. Dieses Memo weist zwei Tage vor dem 30. September das Management des FDIC darauf hin, dass der Fond zum 30. September voraussichtlich negativ sein wird. Der Grund sind wohl weitere Banken-Pleiten, die von dem Fond aufgefangen werden müssen. In dem Memo wird darüber hinaus berichtet, dass der Mittelabfluss des FDIC mit $100 Mrd größer sein wird, als ursprünglich prognostiziert: Staff has also projected the Fund balance and reserve ratio for each quarter over the next several years using the most recently available information on expected failures and loss rates and statistical analyses of trends in CAMELS downgrades, failure rates and loss rates. Staff projects that, over the period 2009 through 2013, the Fund could incur approximately $100 billion in failure costs. Staff projects that most of these costs will occur in 2009 and 2010. Approximately $25 billion of the $100 billion amount has already been incurred in failure costs so far in 2009. Staff projects that most of these costs will occur in 2009 and 2010. In meinem Bericht vom 25. August habe ich bereits auf den kritischen Zustand des US-Einlagensicherungs-Fonds hingewiesen. In dem Bericht vom 25. August hieß es: Nicht viel besser sieht es bei dem US-Pendant zum ESF, der FDIC aus: Die FDIC musste in den letzten Monaten für eine Vielzahl von regionalen Bankenschließungen aufkommen. Waren im Juni 2007 noch für 1,2 Prozent aller versicherten Einlagen Geld-Mittel im FDIC-Topf, so sank diese Zahl auf 0,27 Prozent im März 2009. Der Topf der FDIC schrumpfte in diesem Zeitraum von $51,2 Mrd auf nur noch $13 Mrd. Laut einer Analyse der SAXO BANK vom 12. August unter dem Titel FDIC Shrinking Deposit Insurance Fund – A Testimony of Current Accounting Standards geht der Analyst auf Basis des Volumens der zwischenzeitlich geschlossenen Banken davon aus, dass der FDIC bereits zum Juni 2009 seine kompletten Reserven aufgebraucht haben wird. Der Bericht führt aus: On January 1st 2009 FDIC reported they had $17,276 million in their deposit insurance fund (DIF) and according to press releases for each failed bank, the estimated total costs for FDIC’s DIF during Q1 amounted to $2,146 million, leaving $14,997 million in the fund. However, according to the latest FDIC Quarterly report the fund counted $13,007 million at the start of Q2, thus a difference of $1,990 million. In other words the estimated spending on failed banks during Q1 was $2,147 million, but the bill ended up around $4,137 million instead (and probably still counting). This is why Q2 is even more interesting, since the estimated costs are $11,504 million, thus leaving only $833 million in the fund for supporting failing banks in the future. Moreover the real total cost for Q109 turned out to be almost twice the amount of the estimates the second quarter showed. If that will be even close to reality for Q209 the FDIC’s DIF will (very) soon be out of funds completely. Trotz Banken-Rettungspläne, aufgeweichte Bilanzierungs-Richtlinien und Asset-Swap-Operationen mit der FED kommt das Banken-System nicht zur Ruhe. Die großen Banken wie JP Morgan, Citi Corp, Wells Fargo und Bank of America kann man nicht pleite gehen lassen. Das würde den FDIC augenblicklich pulverisieren. Aber der fortlaufende Bankrott der kleinen und mittelgroßen Banken führt zu einem sich immer mehr verstärkenden Mittelabfluss bei der Einlagensicherung. Letztendlich müssen dies die Mitgliedsbanken mit höheren Beitragen auf ihre zu versichernden Einlagen zahlen. Aber die finanzielle Ausstattung des Einlagensicherungs-Fonds zeigt uns deutlich, dass das System eigentlich keine wirkliche Garantie für die Einlagen geben kann. Es handelt sich vielmehr nur um ein Feigenblatt, das zwischenzeitlich sogar ins Negative geschrumpft ist. Was kann dieses quasi nicht vorhandene Feigenblatt FDIC nun eigentlich noch vor den Blicken der Öffentlichkeit verbergen. Gut für den Staat, dass die Untertanen noch an das Gute glauben. Obwohl die Spareinlagen längst in der Buchstaben-Suppe der synthetischen Kredit-Derivate untergegangen sind. Aber das will man den Sparern natürlich nicht sagen. Aktuelle Entwicklung an den Gold-Märkten Der heutige Tag war für die weitere Entwicklung des Gold-Preises sehr konstruktiv. Trotz des wieder kräftig gestiegenen US-Dollars konnte sich Gold oberhalb der Marke von $1.000 halten. Das Gold-Kartell lässt keine Möglichkeiten aus, gegen die Marke von $1.000 zu kämpfen. Am heutigen Tage hat sich auch die gestrige Preis-Bewegung bei Gold im physischen Markt in London bestätigt. Der Londoner A.M. Fix kam mit $1.005,75 (EUR 689,77) um knapp $5 kräftiger, der P.M. Fix mit $1.004,75 (EUR 690,41) sogar um $9 kräftiger als jeweils noch vor 24 Stunden zustande. Die physische Nachfrage nach Gold bleibt also weiterhin stark. Deshalb musste das Gold-Kartell nach Handelsschluss in London um 16:00 Uhr MEZ auf Plan B umschalten. Gold wurde wieder unter die Marke von $1.000 gedrückt. Gold konnte sich dann zwar wieder oberhalb $1.000 stabilisieren, aber zum Schluss des Handels an der COMEX stand Gold knapp unterhalb von $1.000 halten. Freitag steht wieder einmal die monatliche Verkündigung der Arbeitslosen-Zahlen für den September des Wahrheitsministeriums BLS an. Das aggressive Vorgehen des Gold-Kartell nebst Dollar-Hebung scheint auf schlechte Daten hinzudeuten. Schon heute verdunkelten sich die Nachrichten von dem angeblichen Aufschwung oder dem Ende der Rezession. Das U.S.-Equivalent der Abwrack-Prämie ist im September ausgelaufen. Schon zeigt die Zahlen das wahre Gesicht: GM minus 45 Prozent, Toyota minus 13 Prozent. Die Renditen der 10-jährigen Treasuries sind heute auf 3,2 Prozent gefallen. Das ist der niedrigste Stand seit Anfang September. Der Quotient aus dem USDX und den Renditen ist um 0,9 Punkte auf 24,1 gestiegen. Die weltweit fallenden Aktien-Indizes haben die Trading-Computer der Manipulatoren dazu genutzt, die Staatsanleihen steigen zu lassen. Schließlich will man vermeiden, dass die freiwerdenden Dollars aus den Aktienmärkten in etwas anderes als Staatsanleihen umgeschichtet werden. http://www.bullionaer.de/shop/showZiemann.php/action/latest ----------- "Die Börse reagiert nur zu 10% auf Fakten, der Rest ist Psychologie!" (Kostolany) "Selten war mehr als ein Zehntel der Bevölkerung an dem beteiligt, was man Geschichte zu nennen pflegt!" (Samhaber) |