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MEL - Drittel der Aktien nicht an Börse, für 1 Cent/Aktie Stimmrecht
150 Millionen Aktien sind "Partly paid shares" - 300 Millionen Aktien an Wiener Börse - Meinl Bank dementiert Eigentümerschaft der "partly paid shares"
Die Immobiliengesellschaft Meinl European Land (MEL) hat neben den 300 Millionen an der Wiener Börse notierten Anteilsscheinen (Inhaber-Wertpapier ADC) noch 150 Millionen weitere Aktien, die nicht börsenotiert sind. Für diese Aktien ("Partly paid shares" - PPS) wurde bisher pro Aktie (Nominale 5 Euro) nur ein Cent einbezahlt, geht aus dem jüngsten auf der Homepage der MEL veröffentlichten Geschäftsbericht zum 30. Juni 2007 hervor.
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Diese 150 Millionen MEL-Aktien haben trotz des im Vergleich geringen Kapitaleinsatzes volles Stimmrecht, also eine Stimme je Aktie. Dies bestätigte der neue MEL-Sprecher Rupert-Heinrich Staller am Donnerstag auf Anfrage der APA. Die Aktionäre, die die börsenotierten Aktien gekauft hatten, mussten dafür etwa bei der letzten Kapitalerhöhung einen Bezugspreis von 19,70 Euro pro Aktie zahlen und haben damit ebenfalls eine Stimme je Aktie.
Nach österreichischem Aktienrecht wäre dies nicht möglich. Laut Börsevorstand Michael Buhl haben in Österreich "partly paid shares" keine Stimmrechte. Meinl European Land ist aber in der Steueroase Jersey notiert und richtet sich also nach dem Aktienrecht auf Jersey.
Damit wird ein Drittel der MEL-Stimmrechte von Aktionären diesen nicht börsenotierten Aktien-Teils ausgeübt. Wer diese 150 Millionen MEL-Aktien mit zusammen einem Drittel der Stimmrechte für einen Kapitaleinsatz von 1,5 Mio. Euro hält ist unklar. Spekulationen der Analysten der niederländischen Kempen & Co., dass hinter diesen Aktionären die Meinl Bank stehe, wies Staller zurück. Es handle sich bei den Eigentümern um große europäische Investoren, die in keiner Verbindung mit der Meinl Bank stünden, betonte der MEL-Sprecher.
Kempen & Co. hatten in ihrem jüngsten Analyse-Bericht vom 24. August 2007 geschrieben, dass eine Gesellschaft (Tshela Nominees A.V.V.B.V.) mit Sitz auf Aruba in der Karibik, die laut Börsenprospekt 2007 diese "partly paid shares" besitzt, seit Jahren eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Meinl Bank sei. Dies ergebe sich aus dem Geschäftsbericht der Meinl Bank vom Jahr 2005, wo diese Gesellschaft in einem Überblick der Holdings aufschein. Im Geschäftsbericht der Meinl Bank 2006 sei dieser Überblick nicht mehr enthalten. "Wir glauben, dass die Meinl Bank oder eine ihrer Töchter diese 150 Millionen partly paid shares (PPS) mit 150 Millionen Stimmrechten besitzt und bisher nur 1,5 Mio. Euro dafür bezahlt hat", heißt es in der Kempen-Analyse. Die Meinl Bank könnte damit eine feindliche Übernahme verhindern. (Schluss) gru/ivn/wyh
ISIN AT0000660659
WEB
http://www.meinleuropeanland.com--------------------------------------------------