... fremdkapitalfinanzierter Aktienrückkauf möglich. Es gibt hunderte von Unternehmen, die zu genau zu diesem Zweck Anleihen (Fremdkapital) begeben, um mit dem Geld eigene Aktien zurückzukaufen. Ein Rückkauf eigener Aktien bedeutet ja auch nicht, dass man sein Eigenkapital herabsetzt, denn es ist ja nicht nötig, die Aktien nach dem Rückkauf vom Markt zu nehmen. Solche Aktien werden nach wie vor als Bestandteil des (zurechenbaren) Eigenkapitals betrachtet (Seite 101 uns Seite 2017 des Geschäftsberichts 2017). Auf Seite 211 des Geschäftsberichts wird sogar ausdrücklich darauf hingewisen, dass der Vorstand ermächtigt ist, bis zum 30.04.2022 (auch) zum Zweck des Wertpapierhandels eigene Aktien zu erwerben. Weiter unten steht, dass alle (auch für andere Zwecke, z. B. für Aktienvergütungen oder als Tauschwert gegen Sachleistungen bei möglichen Akquisitionen) erworbenen Aktien zu keinem Zeitpunkt 10% des jeweiligen Grundkapitals übersteigen dürfen. Ich wage jetzt einfach einmal ernsthaft zu bezweifeln, dass die Mitarbeiter bei der von Ihnen erwähnten IR-Hotline über den nötigen Sachverstand verfügen, um eine solche Frage ("Kann die Deutsche Bank eigene Aktien nur gegen Eigenkapital erwerben?") hinreichend zu beantworten. Ich verlasse mich da lieber auf das, was ich schwarz auf weiß nachlesen kann und würde für die Zukunft auch darum bitten, als Quelle nicht auf irgendwelche Gespräche mit irgendwelchen Mitarbeitern eines Call-Centers zu verweisen, sondern auf nachvollziehbare (schriftliche) Dokumente. Ich will ja nicht behaupten, dass ich zwingend recht habe mit meiner Annahme, aber so wie ich den Geschäftsbericht lese und verstehe, gibt es im Moment keinerlei Gründe, die (in der Sache) gegen einen Aktienrückkauf mit Fremdkapital sprächen. Die einzige Einschränkung scheint zu sein, dass für Aktien im eigenen Bestand kein Stimmrecht ausgeübt werden kann, was ja auch nachvollziehbar ist. Völlig unabhängig davon muss man wohl festhalten, dass die Deutschen Bank (außer für - zukünftige - Aktienvergütungen ihrer Mitarbeiter, also für Boni) ganz offensichtlich kein Interesse daran zeigt, einen entsprechenden und möglichen Vertrauensbeweis gegenüber ihren Aktionären zu demonstrieren. Vielleicht gehen die Verantwortlichen ja auch davon aus, dass der Kurs schon bald bei 8,00 landet und sie auf diese Weise die eigenen Anteile noch sehr viel günstiger erwerben können!? Auch hier im Thread wird es bei solchen Preisen sicherlich den einen oder anderen frustrierten Anleger (mehr) geben, der die Flinte ins Korn wirft!? Was die Bankenrettung in den USA angeht, so mögen Sie recht damit haben, dass das letztlich verhältnismäßig gut gelaufen ist für die Unternehmen, aber die Möglichkeiten in den USA waren auch ganz andere als die in der Eurozone (wg. Stabilitätspakt etc.), in der es keine Möglichkeiten gab, mit Hilfe (kurzfrisitg) ausufernder Bilanzen und Schulden und dem Verkauf notleidender Geschäftsbereiche in "Bad Banks" die Finanzunternehmen in diesem gewaltigen Umfang (wie in den USA) zu sanieren. Am Ende dieser Maßnahmen standen die US-Großbanken dann zwar wieder ganz gut da, aber wohin deren Schulden, deren notleidende Kredite und die toxischen Papiere dann letztlich "entsorgt" wurden, das weiß eigentlich kein Mensch. Ich schätze, der ganze Müll wurde einfach unter der damaligen Geldschwemme begraben und ist heute Teil der horrenden US-Staatsverschuldung. Da kommt es auf die eine oder andere Billion Dollar ohnehin nicht mehr an. Die paar Kröten (Milliarden), die man dann letztlich von den Unternehmen mit fünfprozentigen "Rettungszins" zurückerhalten hat, wurden hingegen als "tolles Geschäft" hingestellt. Herr Fitschen hätte sich besser ein Beispiel an der Sanierung der BNP Baribas als an der von Morgan Stanley nehmen sollen. Derartige Staatshilfen und Rettungsprogramme wie in den USA gab es in Europa überhaupt nicht. Es wäre auch schwierig geworden, dem deutschen Steuerzahler zu erklären, warum seine Steuermilliarden für Milliardenvergleiche der Deutschen Bank in den USA ausgegeben werden. Es wäre besser gewesen, sich erst gar nicht auf solche krummen Geschäfte einzulassen und deshalb war es auch richtig, die Suppe selbst auszulöffeln und keine Staatshilfen zu bekommen. Trotzdem hätte man sich schon damals parallel dazu neu und zukunftsorientiert aufstellen können. Das war der Fehler, auf den Fitschen gestern rückblickend hätte verweisen müssen. |