Ciriaco : Thema Wirtschaftsprüfer EY und KPMGes hat sich also herausgestellt, dass Milliardenumsätze sozusagen nicht nachzuweisen sind, aus welchen Quellen sie stammten. Meiner Meinung nach, kann da was nicht stimmen, und zwar nicht nur mit Wirecard, sondern auch mit den Wirtschaftsprüfer.
Warum ist sowas nicht schon den Wirtschaftsprüfern von EY aufgefallen, ich meine Milliardenumsätze sind doch kein Pappenstiel, was haben die denn überhaupt geprüft? Und wo haben sie weggeschaut?
Ich hoffe ich kann das nun "einigermaßen" erklärbar rüberbringen.
Viele denken immer noch, da sitzen irgendwo leute in einem Backoffice und "buchen" manuell irgendwo provisionen/abrechnungen etc...
Hier werden aber milliarden an transaktionen abgewickelt und buchhalterisch auch gegengerechnet. Und da hat Wirecard meines erachtens einfach nur "blauäugig" gehandelt im Bereich Treuhandkonto der TPA's. Erstmal, wie ist der "grobe" Ablauf FRÜHER gewesen (seit 2019 ja nicht mehr wegen TPA umstellung auf internes Wirecard system): Jemand kauft etwas beim Kunden, nutzt z.b. Pos Terminal von Wirecard, wird aber Dubai geroutet (steuer sparen). Kunde kriegt Geld bestätigt, Wirecard holt sich Geld bei Bank. So, der TPA erhält für dieses "routing" einen kleinen Anteil der Summe + Sicherheit zwecks Chargeback etc... Nun kommen die "meetings" ins Spiel (eigentlich monatlich, laut kpmg ja nur 1/4 Jährlich), in denen grob gegengerechnet wurde. TPA legt seine Zahlen vor, Wirecard als abgleich seine Zahlen, TPA erhält Provision + der TPA hält AUCH die Sicherheiten zurück. Das passiert aber dauerhaft und nicht nur alle 1/4 Jahr, ist einfach ein durchgehender Geldfluß hin und her und dann wurde halt immer abgeglichen, ob die Zahlen so passen ;) Und nun kommt meine Theorie des ganzen. Für mich ist folgendes "passiert" (ob das der Wahrheit entspricht, kann ich nicht sagen, ist für mich aber die einzige logische erklärung): Der TPA überweist die Sicherheiten zum Treuhänder auf das Konto, der Treuhänder bestätigt regelmäßig durch die Saldenbestätigung (wohl 1/4 Jährlich) das diese Sicherheiten auf dem Bankkonto hinterlegt wurden. Wer braucht dazu Kontoauszüge in zeiten von Onlinebanking? ;) Nun ist dieser Treuhänder nicht doof und weiß, das es Wirecard + TPA wohl reicht, nur alle 3 Monate im meeting ein Blick drauf zu haben. Dieser fängt nun an mit dem Geld auf dem Konto zu spekulieren ;) Also, 2 Monate das Geld runter genommen, irgendwo angelegt kurzfristig, Geld mit Zinsen gemacht, interessiert eigentlich keinen, läuft ja alles weiter.... Dann kommt auf einmal der KPMG Auftrag und Wirecard/KPMG will auf einmal "Abseits" der üblichen Meetings das Geld sehen.... FUCK die Kohle ist "mal wieder" irgendwo angelegt und nun ist die "kacke am dampfen"... Wirecard findet es nun heraus, dass dieses Geld aktuell eben NICHT beim Treuhänder liegt, sondern mal wieder irgendwo ein paar Zinsen abwirft... Wirecard natürlich angepisst, kann die Story aber wohl nachvollziehen, beauftragt neuen Treuhänder (weil alter eben mist gebaut hat). Der Alte Treuhänder holt dann Anfang dezember (wird wohl termin anlage gewesen sein) das Geld von der Anlage wieder und überweist es auch brav an den neuen Treuhänder und im Bericht auf Bank 2 + Bank 3... Das wird auch erklären, warum dieser nicht mehr reagiert und keine Transaktionen der Kontobewegungen rausrücken will/wollte. Die Salden auf dem Konto wurden ja bestätigt und vorgelegt (auch in den Jahren 2016-2018), nur halt nicht die Kontobewegungen....
Die Fakten sagen halt klar, das Geld (hier dreht es sich "nur" um die Sicherheiten/Chargeback Gelder) ist definitiv da und auf den Bankkonten des neuen Treuhänders. Der alte hat auch regelmäßig bei den meetings die Salden gezeigt des Kontos, also auch damals war das Geld da. Das einzige was "fehlt" sind die Transaktionen zwischen den Meetings, was für meine Theorie spricht. Weil wären die Salden abweichend der Abrechnungen von Wirecard und den TPA gewesen, hätten BEIDE Seiten gemeckert. Der TPA will ja auch seine Sicherheiten sehen, das Geld ist ja "schwebend" ;) Auch das viele meinen, es dreht sich um EINE MILLIARDE, ist falsch. Es dreht sich um die nachgewiesenen Einzahlungen in HÖHE von 1. mrd. über den Zeitraum 2016-2018. Es bedeutet NICHT, dass auf dem Konto 1 mrd sein müssen. (Sicherheitsleistungen sind ja Schwebend und werden auch irgendwann mal weniger/mehr etc...) Es geht nur um den Nachweis der Einzahlung. Vorher und danach wird aber auch wieder plausibel gerechnet, dass die Zahlen + Summen ansich aber Stimmen, nur halt kein Nachweis wie das Geld zu den Saldenbestätigungen gekommen ist und diese Saldenbestätigungen halt nicht ausreichen... Und dementsprechend wird der Treuhänder 1 wohl seine Füße in die Hand genommen haben und mit den Zinserträgen aus den Sicherheitsgeldern nun auf die Bahamas geflüchtet sein, weil er weiß, wenn sie ihn erwischen er mächtig am Arsch ist, da er das nicht machen durfte :P
So sieht die Story für mich aus.... Blauäugig von Wirecard, nicht mehr oder weniger...
Kleiner Zusatz noch, wer bock hat: https://www.elastic.co/de/blog/how-wirecard-uses-the-elastic-stack-to-monitor-transactions-and-analyze-errors
Ab 2017 hat Wirecard angefangen auf Elastic Stack umzustellen, aufgrund der Skalierbarkeit. Dieses System läuft nun auch seit 2019 implementiert durch die TPA (was vorher nicht der fall war). Allein dieser "kleine" Ausschnitt in den Zahlungsprozess backend dürfte wohl vieles erklären. In erster Linie zumindest, dass man heutzutage alles per Rechenzentren "checkt" und auch die WP einfach sich die Zahlen aus dem Netzwerk ziehen und es halt keine "Ordner" gibt mit Original belegen.... So... genug für heute. Kann auch sein das ich absolut 0 Ahnung/Plan habe und alles ein riesen Fake ist den Niemand von uns durchschaut und Markus Braun einfach das Riesen Betrugs Genie ;)
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