......... Mag sein, dass wir nicht einmal mehr tiefere Tiefs sehen. Sie merken, ich passe mich den neuen Gegebenheiten (moderates Tapering, Evergrande-Rettung) an. Aber für einen tragfähigen Boden brauchen wir noch ein wenig mehr Panik im Markt - zumindest vorübergehend.
TeamViewer jetzt zu verkaufen, fällt mir schwer, denn die Aktie ist in meinen Augen nicht mehr teuer. Das KGV 2022e steht bei nur noch 28, der Umsatz wächst um 28%. Der Gewinn wächst jedoch unterproportional (11%), daher wird es sicherlich einige Anleger geben, die das Bewertungsniveau für zu hoch erachten, wenn die Märkte nochmals abtauchen sollten. Ich würde dann gerne 7-10% tiefer wieder einsteigen.
Das Geschäftsmodell von TeamViewer entspricht ganz und gar nicht dem von Zoom Video: Für TeamViewer steht die Verbindung von Computern im Mittelpunkt, für Zoom Video ist es die Verbindung von Menschen. So investiert TeamViewer in Richtung Künstliche Intelligenz und Internet der Dinge, um an diesen Trends zu partizipieren.
Doch ungeachtet dessen haben wir in der Pandemie erlebt, wie hunderte Millionen von Angestellten plötzlich von zu Hause aus arbeiten mussten. Support per Fernwartung - das Kerngeschäft von TeamViewer - war da gefragter denn je und dennoch blieben die Wachstumsraten bei TeamViewer hinter den euphorischen Erwartungen einiger Anleger. Und wenn euphorische Erwartungen nicht erfüllt werden, ist eine euphorische Bewertung vielleicht nicht gerechtfertigt. Bei einem Kurs/Umsatz-Verhältnis von 11 reicht dieser kleine Wermutstropfen schon aus, um die Aktie unter Druck zu setzen.
In jedem Fall lohnt es sich, einen genauen Blick auf die Geschäftsfelder von TeamViewer zu werfen, sowie auch die Position im Wettbewerb zu beurteilen. Ich habe eine sehr tiefgreifende Analyse über TeamViewer gefunden und den Autor, Michael Jakob von AlleAktien, gefragt, ob ich Ihnen diese Analyse (38 Seiten) zur Verfügung stellen darf. Er hat eingewilligt, Sie können die Analyse unter folgendem Link herunterladen:
Stelle den Link nicht rein, da nur den Lesern vorbehalten.
Im Heibel-Ticker komme ich meist mit wenigen Absätzen je Unternehmen aus, versuche das Wesentliche darzustellen und beurteile bewusst sehr früh die Kurschancen. Dabei mache ich Fehler, die später korrigiert werden können. Der Vorteil ist, dass ich schnell meine Meinung ändern kann, ohne die aufwendige Analyse zu bereuen. Der Nachteil ist natürlich, dass ich ab und zu was Wichtiges übersehe. Bitte lassen Sie mich wissen, wie Ihnen eine solche tiefergehende Analyse als Ergänzung gefällt :-). |