Für eine Diskussion mit dem Ex-Richter Reicherter über den Wasserwerfer-Prozess war Minister Stickelberger indes nicht zu gewinnen. Es werde „kein Vertreter“ seines Hauses teilnehmen, ließ er ausrichten, der Veranstaltung aber zugleich „gutes Gelingen“ wünschen. Ob er derlei Runden aus terminlichen oder grundsätzlichen Gründen fernbleibe – diese Frage der StZ blieb unbeantwortet. Allgemein aber gab das Ressort gerne Auskunft. „Wir setzen auf eine offene, transparente und bürgernahe Justiz, die auch in der Lage ist, im fairen Austausch sachliche Kritik anzunehmen“, hieß es. Dabei habe man „ein offenes Ohr für die konstruktiven Bemerkungen der Bürgerinnen und Bürger ebenso wie für die nutzbringenden Äußerungen in den Medien“. Dass man sich vor der Öffentlichkeit nicht verstecke, zeige das vor vielen Jahren geschaffene Amt des Bürgerreferenten im Ministerium und das aktuelle Bekenntnis, die Medienöffentlichkeit in Gerichtsverhandlungen moderat zu erweitern. Insgesamt, so Stickelbergers Fazit, bleibe die Justiz also nicht „im Hier und Jetzt stehen“, sondern sei „bereit, gesellschaftliche Veränderungen und berechtigte Erwartungen der Öffentlichkeit aufzugreifen“.
Quelle: Keine Diskussion mit Ex-Richter Reicherter
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