... sich zum Wohle aller hier im Thread bereits im Weihnachtsurlaub befinden sollten, den ich (im Moment) niemandem hier mehr gönne als Ihnen, sollte Ihnen hoffentlich auch bewusst sein, dass sich die Derivatepositionen zum größten Teil gegenseitig eliminieren und diese in den meisten Fällen der Höhe nach nicht wirklich bezifferbar sind. So besitze ich zum Beispiel etwas über 1 Mio. Aktien der Deutschen Bank, die heute Abend einen Wert von etwa 7 Mio. Euro haben. Ich hatte die Aktien im Schnitt für 8,75 Euro pro Stück gekauft. Zusätzlich hatte ich aber zur Absicherung meiner Positionen zunächst (weitere) 1,3 Mio. Puts (1:1) gekauft, die ich bei 8,00 Euro verkauft habe. Zwischen 7,75 Euro und 7,25 Euro habe ich dasselbe Spielchen erneut gespielt. Meine Put-Gewinne habe ich (bisher) als Cash behalten, somit bin ich aktuell mit nur knapp 100.000 Euro im Minus (-1%), obwohl der Kurs seit meinem Kauf grandios in den Keller gerauscht ist (-20%). Es geht hier aber gar nicht um mein Investment, sondern schlichtweg darum, dass die Derivatepositionen der Banken (und meines Depots) eher für ein Gleichgewicht sorgen und Schwankungen ausgleichen helfen als dass sie eine übermäßige Gefahr bergen, die uns dem Abgrund näher bringen. Hier geht es also um schlichtweg um versicherungsmathematische Themen, die durchaus beherrschbar sind. Problematisch wird es natürlich dann, wenn eine Immobilie 1 Mio. Euro wert ist und mit 5 Mio. Euro in den Büchern steht, aber solange ein Euro den Wert eines Euros hat und eine Deutsche Bank sogar nur den Wert von 0,25 Euro für einen Euro, mache ich mir da keinen Kopf, ob die Aktie morgen bei 10 Euro oder doch bei 6 Euro steht ... ... und noch etwas: Obwohl ich nur für 1,3 Mio. Euro Puts gekauft habe, war die Bank gezwungen, den Wert dieser Derivate mit dem Faktor 8,75 zu multiplizieren und auszuweisen. Das ist dann der 2. Denkfehler, wenn es darum geht, die Höhe der möglichen Gefahren zu bewerten. In der Jahresmitte gab es da wohl eine entsprechende Untersuchung mit Szenarien, die einen heftigen Kollaps der Weltwirtschaft simulierten. Das max. Verlustrisiko der Deutschen Bank lag da irgendwo in der Größenordnung von 25 Mrd. Euro im Worst-Case-Szenario. So gesehen sind wir doch ein ganzes Stückweit von den Trillionen entfernt, die Sie uns hier verkaufen möchten. Haben Sie einen schönen Weihnachtsurlaub, eine gute Nacht und träumen Sie schön weiter ... |