... hat Sewing gesagt, wie er in Zukunft Geld verdienen will? Fakt ist doch, dass die Erträge schneller sinken als die Kosten und damit verdient er auch in diesem Jahr (operativ) weniger Geld als im letzten Jahr und dieser Trend wird sich (bei den geplanten Stellenkürzungen in 2019) auch weiter fortsetzen. Er hätte in diesem Jahr beweisen (aufzeigen) können, dass die Zweifler damit Unrecht haben, aber das konnte er nicht! Ich selbst habe nach den Q2-Zahlen hier geschrieben, dass er es offenbar geschafft hat, die Erträge bei gleichzeitig sinkenden Kosten zu stabilisieren, und dann kam Q3 und man musste erkennen, dass seine Rechnung nicht aufgeht bzw. dass seine Versprechungen sich doch als haltlos herausgestellt haben. Diese Rechnung wird sich auch in den kommenden Quartalen womöglich noch einmal deutlich verschlechtern, da die Zinsen für Neugeschäfte auf dem (aktuell) niedrigen Niveau verharren und mehr und mehr Geschäfte aus den "guten Zeiten" auslaufen, die zwischen 2012 und 2017 noch einen überproportional positiven Beitrag zu den Erträgen leisten konnten.
Selbst Kosten von 22 Mrd. Euro, wie Sewing sie für 2019 verspricht, werden nicht ausreichen, um die versprochene Eigenkapitalrendite von 4% (ca. 2,5 Mrd. nach Steuern) zu erreichen, denn dafür müsste man die Erträge vor Steuern im Vergleich zum Jahr 2018 um satte 8% bis 9% steigern, nachdem diese im Vergleich zum Vorjahr (2017) sogar um 3% bis 4% gesunken sind. Die Bank hat einfach zu spät in Zukunftstechnologien investiert und macht dabei obendrein noch den Fehler, dass sie diese Zukunftstechnologien nicht als Ersatz für das bestehende Geschäft sondern vielmehr als eine Art Zusatzgeschäft betrachtet. Das ist auch der Grund, weshalb weiter an alten (Organisations-)Strukturen festgehalten wird und zusätzlich in weitere Geschäftsfelder investiert wird, die obendrein durch die "alte Bank" und entsprechend durch "altes Denken" belastet werden. Das Bild weiter oben enthält keine leeren Stühle in der Runde der Entscheider und auch keinen Motor, der den schweren vorderen Teil des Schiffs mit antreibt. Die meisten sehen (erkennen) nur die vielen leeren Bänken der "Ruderer". Die Probleme der Deutschen Bank sind jedoch vielschichtig und die Tatsache, dass in den letzten Jahren keine Anstrengungen unternommen wurden, um die operativen Probleme richtig anzugehen, sollte eigentlich Grund genug dafür sein, sich von den dafür Verantwortlichen zu trennen. Dazu gehören sowohl weite Teile des Aufsichtsrats als auch des Vorstands. Die Deutsche Bank hat in den letzten 3 Jahren ihre Zukunft verspielt und deshalb sollte sie auch besser heute als morgen zerschlagen werden, um für die Aktionäre noch den einen oder anderen Euro zu retten. Offenbar hat man sich aber dazu entschlossen, die Bank nach und nach über einen deutlich längeren Zeitraum "abzuwickeln" und das Ganze eher "sozialverträglich" zu gestalten, weshalb sich inzwischen auch die Politik hier einmischt, obwohl sie in diesem Zusammenhang eigentlich nichts zu melden hätte. Bei der Commerzbank ist der sozialverträgliche Abbau des Geschäfts schon deutlich länger zu beobachten. Ich gehe davon aus, dass die Commerzbank in 2019 einen neuen Haupteigentümer finden wird, der das Institiut für kleines Geld übernehmen und das Geschäft in Deutschland neu strukturieren und aufbauen wird. Auch das wird sich für die Deutsche Bank als ein zusätzlicher Belastungsfaktor herausstellen, denn sie selbst bräuchte neben frischem Geld auch externe Führung, um schnell wieder auf die Beine zu kommen. Mein Fazit: Die Bank sollte für ca. 12,00 Euro pro Aktie durch ein Konsortium von Hedgefonds mehrheitlich übernommen und zerschlagen werden (Einsatz von 12,5 Mrd. Euro + 1 Akte). Es winken bis zu 100% Gewinn! Das deutsche Privat- und Firmenkundengeschäft könnte man dann ja der "Neuen Commerzbank" unter Führung einer US-amerikanischen oder französichen Großbank verkaufen. Besser ein baldiges Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. |