Ein auf Edelmetalle basierendes System gab es bereits im Mittelalter, hat jedoch dazu geführt, dass der Adel alles Edelmetall anhäufte und es um den Geldkreislauf schlecht bestellt war. Wer entsprechend eine gute Idee hatte, jedoch kein Edelmetall, der konnte eine Idee nicht in die Realität umsetzen, weil ihm das Edelmetall fehlte.
Durch Buchgeld und der Schöpfung über Kredit, kann man neue StartUps, neue Ideen, Projekte, usw. finanzieren. Zudem ist es nicht ganz korrekt, dass Geld aus dem Nichts geschöpft und keine Leistung entgegen steht. Erst wenn Jemand einen Kredit aufnimmt, wird Geld geschöpft. Dies wiederum passiert durch Gründung neuer Unternehmen, Erweiterung der Produktion, Investition, usw. Die Frage ist, wie viel an Unternehmen und Investition ist gesund und ab wann ist der Punkt erreicht, an dem es ein Überangebot gibt und zu viel investiert wurde, den Investitionen nicht mehr die notwendigen Einnahmen folgen, denn dann folgt die nächste Krise samt Pleitewelle und so manches geschöpftes Geld wird wieder egalisiert, wie es 2008/2009 zuletzt der Fall war.
Dass was ich an dieser Stelle hauptsächlich bemängele, dass der Zins, der eigentlich ein solches "Überangebot" regulieren soll, durch diverse Maßnahmen mehr oder weniger außer Kraft gesetzt wird. Erst dadurch kann ein "Überangebot" an Geld aufrecht erhalten und der Eindruck des "bösen" Buchgeldes entsteht.
Bislang jedoch ist es der Stand der Dinge, ohne Buchgeld wären viele Investitionen und StartUps gar nicht möglich. Ohne Buchgeld läge der Lebensstandard der Masse meiner Meinung nach wesentlich niedriger, denn obwohl das System eine Umverteilung begünstigt, so ist es nicht von ewiger Dauer und lässt eine Korrektur zu. Ein System bestehend aus Edelmetall würde dazu führen, dass sich EMs bei immer weniger Personen ebenfalls anhäufen (siehe Mittelalter), mit dem Unterschied, dass eine Korrektur nun nicht mehr so leicht möglich ist.
Eine Möglichkeit wäre zwar eine Bindung von EM an Buchgeld oder Coins, wiederum würde dies letztendlich eine Finanzierung einer neuen Idee erschweren und bremsen.
Daher plädiere ich dafür, das Geldsystem weiter zu entwickeln und vielleicht ein System a la Bitcoin folgen zu lassen, mit dem man den Finanzierungskonflikt und die Wertschöpfung durch Investition eleganter ohne Zins löst. Crowdfunding und Entkommerzialisierung (durch Open-Source, Ressourcenteilung, Nachbarschaftshilfen, usw.) wäre hier meiner Meinung nach ein möglicher Ansatz. |