... selbstverliebten und beratungsresisten US-Manager getroffen, der mit seiner "Cowboy"-Mentalität hier in Europa einen Schuss landen wollte. Seitdem fällt es mir auch leichter, vermeintlich großartigen und erfolgreichen Menschen uneingeschränkten Respekt entgegenzubringen. Einer fragte mich einmal, auf welchem Flughafen man am besten landen sollte, wenn man geschäftlich nach Frankfurt am Main kommen müsste. Ein anderer hat mich gebeten, ein Päckchen aus den USA nach Deutschland mitzunehmen und es in Prag abzugeben, weil das ja auch in Europa liegt. In beiden Fällen spreche ich von Managern mit einem "C" im Titel und beide arbeiteten in einem S&P500-Unternehmen. Bei "so viel" Allgemeinbildung darf man sich durchaus fragen, wohin das auf der anderen Seite des großen Teichs noch führen soll. Dann hast Du noch solche Gestalten wie Victoria Nuland oder John McCain an entscheidenden Positionen in der US-Politik, wo selbst die Töne eines Furzes mehr Substanz und Ehrlichkeit besitzen, als ein von diesen Gestakten ausgesprochener Nebensatz. Die darf man aber auch nicht wirklich ernst nehmen, denn hinter diesen Leuten stecken (im Verborgenen) die wahren Akteure, die das Spiel bestimmen (wollen)...
So gesehen magst Du schon recht haben, dass bei Marissa Mayer vermutlich nicht viel dahinter steckt, und damit ist sie ja auch in guter Gesellschaft mit ihren jüngsten Vorgängerinnen und Vorgängern bei Yahoo!. Wir haben es nach wie vor Jerry Yang und dem Alibaba-Deal zu verdanken, dass die Aktie zuletzt noch so gut lief. Für wirklich intelligente Leute wie Jack Ma, Masa Son oder eben Jerry Yang müsste es sich dann quasi wie eine unwirkliche Situation darstellen, ernsthaft mit jemandem wie Marissa Mayer über komplexe (betriebs-)wirtschaftliche Zusammenhänge zu beraten. Sie hat ihren immensen Aufstieg wohl einer langjährigen Beziehung mit Larry Page (Gründer von Google) zu verdanken. Auch ihr fehlt da ganz klar die fachliche Kompetenz im Hintergrund, um einen Konzern wie Yahoo! aktiv zu führen, außer sie unterhielten sich regelmäßig im Bett oder am Frühstückstisch über Gewinnmargen, ROI oder Shareholder-Value. Ich halte sie ja auch nur für eine Marionette (Statthalter) für die Machenschaften derer, die hier "echte Geschäftsinteressen" für ihre jeweiligen Unternehmen verfolgen. Deshalb macht es vermutlich auch wenig Sinn, über sie und ihre Unfähigkeit zu schimpfen, weil sie die Geschehnisse um sie herum vermutlich auch nicht so wirklich nachvollziehen kann. Die Tatsache, dass so jemand wie sie sich so lange hält, zeigt aber auch, dass sie ihre Rolle gut spielt, nicht stört und dabei gleichzeitig wenig mitbekommt...
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