Du hast vollkommen Recht, Rühl hat bisher nicht durch Kompetenz geglänzt. Allerdings beeindruckt mich sein Ansatz, seine Begeisterung, Wissen und sein Engagement im Bereich der Digitalisierung. Rühl hat die Digitalisierung nicht nur zur Priorität gemacht, sondern zu einer existenziellen Frage für sich und für KCO. Mit gefällt der Ansatz eines in Berlin ansässigen Start-Ups, das in erster Linie von Externen betrieben und geführt wird. Es sind überwiegend junge Menschen, die vorher selbst bei Start-Ups tätig waren oder eigene Unternehmen in dem relevanten Bereich gegründet haben. Mitarbeiter aus Duisburg kommen nur nach Berlin, um das nötige Know-How aus dem Stahlhandelsbereich zu liefern. Dieser Ansatz ist aus Corporate Sicht neu, und für die Stahlbranche sehr innovativ und mutig. Warum machen es andere Stahlriesen nicht? Sie machen es nicht, weil sie noch nicht daran glauben, dass es funktionieren kann, d.h. dass Unternehmen sich in die Karten schauen lassen. Aber ich bin überzeugt, dass es in Zukunft nur diesen Weg gibt. Wer nicht mitmacht, wird vom Markrt verdrängt. Die entscheidende Frage dabei wird sein, wer wird zuerst diese Plattform gründen und am Markt etablieren. Der einizige bisher ernstzunehmende Konkurrent ist Amazon Business, und die kommen schon mit voller Kraft. Allerdings fehlt Amazon das Netzwerk und das Know-How, was KCO hat, um so eine komplexe Plattform zu kreieren, denn die Plattformen im B-to-B Bereich sind weitaus komplexer als die im B-to-C Bereich. |