Die hinreichend bekannte EZB-Studie über die Vermögensaufteilung in der EU verwendet Mean-Werte statt der vernünftigerweise zu erwartenden Durchschnitts-Werte. Der Durchschnittswert wäre schlicht und einfach das durchschnittliche Pro-Kopf-Vermögen, insofern aussagekräftig für die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft insgesamt, und mMn auch das, was jeder flüchtige Leser erwartet. Der Mean-Wert ist derjenige, oberhalb dessen es genau so viele Individuen in der Testmenge gibt, die mehr Vermögen haben, wie es Individuen gibt, die weniger haben. Er ist deutlich interpretationsbedürftig. Meiner Kenntnis nach wurde nicht angegeben, warum man den Mean-Wert genommen hat. Während der zunächst veröffentlichte Wert suggeriert (und so in den deutschen Medien auch interpretiert wurde), dass die Deutschen den relativ vermögenderen Südstaaten auch noch Transfers geben sollen, sagte die EU dazu parallel, dass man auch auf andere Vermögensbewertungen kommen könne. War das vielleicht von Anfang an die Absicht der EU? Sollte etwa von vornherein die zu erwartende frühe Aufschrei-Front bei der ersten Prüfung krachend in sich zusammenbrechen, um dann in die bleibende Schlussfolgerung einzumünden, dass die Deutschen sehr wohl in der Lage wären, die anderen zu subventionieren, und das dann auch bitte-schön tun sollen? Wobei der krachende Zusammenbruch direkt auch die Frage wegwischen würde, ob einer, der zahlen könnte, auch zahlen sollte.... Diesen Eindruck habe ich deutlich, wenn ich mir den anhängenden Beitrag ansehe. Zwar ergibt sich hier immerhin auch noch beim Durchschnittswert, dass Frankreich, Italien, und Spanien beim Vermögen höher stehen, aber dann geht es weiter in den Kapitalstock, und spätestens da hat glaubt die Germanen dann bei den Eiern gepackt zu haben... Die Schlussfolgerung ist entsprechend: "From this analysis it follows that it is misplaced to conclude from the ECB study that Germany is poor compared to some southern European countries and that therefore it is not reasonable to ask German taxpayers to financially support ‘richer’ southern countries (see e.g. Wall Street Journal2013)." Ich könnte zu der EInschätzung kommen, dass sich hier eine ziemlich raffinierte Truppe eine ziemlich schweinige Kampagne ausgedacht hat... Die Kunst der grossen politischen Intrige... Da hilft dann vielleicht wirklich nur noch ganz grobes Geschütz à la AfD... Ich wag's ja kaum noch zu sagen... ;-) Are Germans really poorer than Spaniards, Italians and Greeks? | vox |