Sprüche kolportiert, welche sich bei genauerem Hinsehen auflösen.
So soll angeblich massenweise russisches Schwarzgeld der Oligarchen dort gewesen sein. Ca. 20 Milliarden von und aus Russland waren in Zypern als Einlagen vorhanden. Davon war nicht weniges normales Geschäftsgeld auf russischen Filialbanken. 20 Milliarden, gibt es überhaupt so einen "armen" Oligarchen? Sucht man das Geld der Oligarchen in Europa, so sollte man doch lieber in die Schweiz und nach London schauen.
Gab es so viele Reiche mit Einlagen über 100000. Auch das täuscht. Ein nicht kleiner Teil dieser Einlagen war von mittelständischen Betrieben, die jetzt Schwierigkeiten mit der Zahlung von Waren und Löhnen haben.
Setzt man seinen Verstand ein, kommt man schnell zum Ergebnis, dass der ursprüngliche Vorschlag der zyprischen Regierung den geringsten Schaden angerichtet hätte, gerade bei den Arbeitnehmer und Kleinsparern. Aber wir haben erst Ostern, bis Pfingsten dauert es noch und so war der hl. Geist noch nicht tätig.
Neben der Anlagensicherung für private Personen bei uns bis 100000 Euro gibt es den darüber hinausgehenden gegenseitigen Institutschutz, der praktisch alles schützt und den Schutz der privaten Banken für alle (privat und geschäftliche) Einllagen in Relation zur ihrer Größe. Letztere Schutzwälle können nur funktionieren, wenn der Steuerzahler einspringt. So musste ja schon der Einlagensicherungsfonds privater Banken im Rahmen der Lehman-Pleite gerettet werden (auch unsere Rentenversicherung hatte gerade dort massenhaft Geld geparkt) und die Sparkassen wären auch alle hinüber, wäre anstelle des Steuerschutz der Institutschutz im bei den Landesbanken eingesprungen. Das wird auch zukünftig so sein. Man mache sich nur einfache Gedanken was so alles auf den Konten der Privatbanken von Großkonzernen, Versicherungen und staatlichen Institutionen durchgeschoben wird. Und dass man diese dann alle ausnimmt und alle mit weniger als 100000 und die verschwindend geringe Minderheit der Privaten von über 100000 rupft, kann man vergessen. Das würde vorne und hinten nichts bringen.
Bei uns wird also weiter der Steuerzahler einspringen müssen. Ist für ein Industrieland mit Weltkonzernen "alternativlos". Auch ein Grund, weshalb wir nicht bei einer europäischen Einlagensicherung auf Gegenseitigkeit mitmachen werden und weshalb wir derartige Probleme mit einer Bankenkontrolle durch die EZB haben. Der Steuerzahler wird also weiterhin alle Banken, welche den formaljuristisches Status einer deutschen Bank haben, alle inländischen Institute mit gegenseitigem Institutsschutz und alle für uns wichtige Filialen oder Töchter im Ausland retten. Die sich in Diskussion befindlichen rechtlichen Regeln für die Bankenabwicklung tendieren in die Richtung, das gesamte Einlagengeschäft abzukoppeln und den Rest geordnet abzuwickeln und für die restlichen Lasten kommt der Steuerzahler auf. |