Es kommt auf den Preis an.
GFT hat 80% eines italienischen Unternehmens für 21 Mio € übernommen, welches 6 Mio Ebitda erwirtschaftet. Okay, man kennt die Bilanz noch nicht, aber auf was ich hinaus will ist, dass doch ein hoher Kaufpreis nicht gleich Qualität suggeriert, genauso wenig wie ein niedriger Preis Minderwertigkeit suggeriert.
Trier hat mal angekündigt, stark auf den Preis zu achten und keine Ebit-Multiplen über 8 zu zahlen. Nehmen wir mal hypothetisch an, das 40 Mio € Unternehmen macht dabei 4 Mio € Ebit. Wenn man 30 Mio € dafür zahlt (vorausgesetzt in Bilanz halten sich Vermögen und Schulden die Waage), dann müsste Softing 12,5 Mio Cash aus der Kasse zahlen, weitere 12,5 Mio des Kaufpreises würden der angesprochenen 15% verwässerung (1,1 Mio neue Aktien) entsprechen, und 5 Mio müsste man über Kredit finanzieren. Dann hätte man am Jahresende immernoch knapp 5 Mio in der Kasse, die man für laufende Geschäft braucht.
Softing hätte dann 7,5 Mio ausstehende Aktien und wäre somit 87 Mio € schwer. Man würde 2014 auf etwa 105 Mio € Umsatz und 12 Mio € Ebit kommen, vorausgesetzt die Übernahme beinhaltet keine Bilanzleichen, die abgeschreiben werden müssen. Kleinere Abschreibungen (1 Mio pro Jahr zusätzlich) hab ich schon berücksichtigt. Also ich hätte in einem solchen Fall nichts gegen eine Übernahme, und auch nichts gegen eine KE, aber wie schon erwähnt nur dann, wenn die KE ganz klar an die Übernahme gekoppelt ist. Nichts mit "wir stehen kurz vor einer Übernahme und brauchen deshalb Kapital"! Nein sondern es muss heißen "die Übernahme ist fix und bedarf nur noch des Kapitals der KE zur endgültigen Abwicklung"! |