So habe ich es heute Morgen auch gemacht Astragalaxia. Bin jedoch mit einem schönen Gewinn bei diesem Conergy-Trade von um die 15% raus. Konnte mein Conergy Aktien immerhin in der Preisspanne von 0,397 bis 0,405 € heute Morgen verkaufen. Endlich hat mal wieder ein Conergy-Trade bei mir geklappt.
Die Zahlen waren einfach schlecht und da gibt es auch kein großes Drumherum reden. Mit einer lächerlichen Rohertragsmarge von 14,5% wird für Conergy kein Land in Sicht sein wie auch ?? Dann sagte der Comberg noch in der Conference Call, dass er davon ausgehe, dass die Modulpreise weiter steigen werden. Darum wundert es mich auch nicht, dass trotz des Q1-EBITAs von Minus 11,7 Mio. € nach wie vor ein leicht positves EBITA prognostiziert wird. Hoffentlich hatte der Comberg ein gute Glaskugel in der Hand gehabt. Spätestens in Q3 werden die Modulpreise wieder nachgeben, denn in Q3 wird die Solarnachfrage alles andere als gut sein. Schon alleine wegen der Ferienzeit. Übrigens hat Comberg in der Conference Call erzählt, dass es sich bei den Wandelanleihen-Investoren um Conergylieferanten handelt, die aber nicht aus China kommen.
Woher der Comberg seinen Optimismus hernimmt ist mir nicht klar, denn Q2 wird wohl nicht allzu viel besser laufen wie Q1, denn in Q1 war die globale Nachfrage schon recht ordentlich. Griechenland hat gestern ihre Einspeisevergütungen von Knall auf Fall um satte 40% gekürzt um so Solarboom sofort einzudämmen. In Griechenland wurden in Q1 780 MW an Solar zugebaut und damit 85% des gesamten Solarzubaus von 2012. Für Solarkraftwerke über 100 kW gibt es sogar eine Kürzung von 46% (von 0,22 €/kWh auf 0,12 €/kWh). In Italien gibt es, nach dem Solarsubventionstopf mit 16,7 Mrd. € leer ist, keine Einspeisevergütungen mehr. Griechenland und Italien waren in Q1 mit jeweils 11 Mio. € die drittgrößten Einzelmärkte von Conergy !!!
Wenn der Comberg nicht mit Großaufträgen über insgesamt so um die 150 MW daher kommt in den nächsten 2, 3 Monate (Thailandprojekte nicht mit einbezogen da die schon bekannt sind und 20 MW wurden ja schon in Q1 verbaut), dann ist ein Jahresumsatz von 700 bis 800 Mio. € unmöglich zu schaffen.
Ich jedenfalls kann aus dem Zwischenbericht so gut wie keine Erwartungshaltung für die Zukunft gewinnen. Außer ich glaube dem Comberg alles was er da so von sich gibt mit "im weiteren Jahresverlauf wollen wir jedoch insbesondere im margenstärkeren Großkraftwerksbau einen weiteren Zuwachs erzielen und so unsere gesteckten Ziele erreichen". Ein weiterer Zuwachs wird nicht reichen, da muss dann schon fast eine Auftragsexplosion erfolgen und ich bin gepannt ob die Modulpreise im Laufe des Jahres wirklich steigen werden wie der Comerg erwartet auf dem sich ja wohl seine optimistische EBITA-Prognose aufbaut.
Signifikante Projektumsätze sollen ja aus Thailand, Osteuropa und den USA kommen. In Thailand hat Conergy noch 30 MW im Auftrag. Rd. 20 MW wurden ja schon in Q1 abgearbeitet. Bin da mal echt gespannt was da aus Osteuropa kommen sollte, denn in Bulgarien ist der Solarmarkt nach den drastischen Einschnitten inkl. Einführung von Steuern für Solarkraftwerke und zeitweiligen Abschaltungen ohne Vergütunganspruch so gut wie tot und in Rumämien gibt es ab Juli drastische Kürzungen bei den Einspeisevergütungen für Solarkraftwerke von rd. 40% und das wird den rumänischen Solarmarkt ganz sicher deutlich eindämmen. Dann gibt es in Osteuropa eigentlich nur ein Land das noch einen einigermaßen großen Solarmarkt hat und das ist die Ukraine. Die wohl größte Hoffnung hat Comberg in den USA. In den letzten zwei Jahre hat Conergy dort aber kein Projekt größer 2 MW durchgezogen. Jedoch wiederholt Comberg seine Aussagen vor ein paar Wochen, dass man das US-Projektgeschäft erheblich ausweiten will und derzeit Finanzierungs- und Zwischenfinanzierungsmöglichkeiten vorbereitet. Also ist in den USA nach wie vor nichts fix. Nun gut wenn diese Comberg-Aussagen als zukünftige Erwartungshaltung kritiklos anerkannt werden, dazu noch die desolate Unternehmensbilanz mit einem negativen Eigenkapital von 96 Mio. € und einer äuerst schwachen Rohertragsmarge von 14,5% ausgeblendet werden, dann kann man durchaus aus dem Conergy Q1-Bericht eine Erwartungshaltung für die Zukunft gewinnen. Ist mir dan aber dann doch ein stück weit zu einfach diese Vorgehensweise und leider hat die Comberg-Prognose im letzten Jahr mit einem positiven EBITA von Vorne bis Hinten nicht gestimmt. Statt eines positiven EBITAs ist ja bekannterweise ein negatives EBITA von 69 Mio. € !! Damit hat Comberg sein Ziel schon mehr als weit verfehlt. Deshalb soll man nie alles glauben was Vorstände einem so präsentieren, vor allem wenn es gar keine Anzeichen dafür gibt bzw. keine Details bekannt gegeben werden.
Schaut man sich die Q1-Zahlen mal an und dann die Aussagen zu der Wandelanleihenausgabe, dann wird man doch regelrecht verarscht vom Conergy-Management.
Free Cash Flow Q1: - 9 Mio. € Operativer Cash Flow Q1: - 7,7 Mio. € Liquidität: 7,3 Mio. € Lieferantenkredite in Q1 um 21 Mio. € auf satte 151,4 Mio. € gestiegen Im Juni muss Conergy an MEMC 4 Mio. € an Cash überweisen
Die Wandelanleihe hat gerade mal 4,5 Mio. € in die doch fast leeren Conergy-Kasse gebracht und das ist doch schon mehr als lächerlich wenn man sich die Cash Flow-Entwicklung und auch den hohen Zuwachs der Lieferantenkredite in Q1 anschaut. Meiner Meinung nach ist diese Mini-Wandelanleihe eine Art Notkredit, so dass Conergy zumindest keinen Liquiditätsengpass bekommt, wenn man in ein paar Wochen an MEMC die 4 Mio. € überweisen muss. Obs so ist weiß ich selbstredend auch nicht, aber bei einer mickrigen Liquiditätsausstattung von 7,3 Mio. € und einer in 3 Wochen anstehenden MEMC-Zahlung über 4 Mio. € ist die Wahrscheinlichkeit meiner Notkredit-Spekulation mal ganz sicher nicht aus der Luft gegriffen. |