und zwar in allen Bereichen vom Umsatz, wobei der dann doch annähernd bei meinen Schätzungen mit um die 130 Mio. € gelegen hat, über die Gewinnseite bis zur Cashseite. Einzig das Q1-Modulverkaufsvolumen war sehr gut.
Das Modulverkaufsvolumen hat gg. Q1 2012 schon mehr als deutlich zugelegt um 58 MW bzw. 83% auf sehr gute 128 MW, was zur Folge hatte, dass der Umsatz um 24 Mio. € bzw. 25% auf 122 Mio. € zuglegte. Ich hätte dann doch mit über 130 Mio. € Umsatz gerechnet, vor allem aufgrund der doch relativ zahlreichen Projektaufträgen. Europa ist und wird auch wohl der größte Markt für Conergy bleiben mit einem Q1-Umsatzanteil von 64%. Zudem legte der Europa-Umsatz gg. Q1 2012 um 13 Mio. € zu, während der restliche Umsatz nur um 10 Mio. € zulegte. Dieses Wachstum außerhalb Europas wurde jedoch einzig und allein in Thailand erzielt. Soviel nur zu dem gestrigen, nicht gerade geistreichen Ananas-Satz: "Die "paar" Module die Conergy für den europäischen Markt verbaut fallen doch kaum ins Gewicht".
Größter Conergy-Einzelmarkt war in Q1 aufgrund des realtiven hohen Projektvolumens Thailand mit 26 Mio. €, vor Deutschland mit 13,4 Mio. € und Italien und Griechenland mit jeweils 11 Mio. €. Schwach war der USA-Umsatz mit 6,8 Mio. € (Q1 2012: 8,8 Mio. €), wobei aber Conergy in den USA kein größeres Projekt durchziehen konnte.
Wieder mal schwach, wie in den letzten 3 Quartalen, war die Rohertragsmarge mit 14,5% ausgefallen und das obwohl die Modulpreise seit Anfang des Jahres um rd. 10% gestiegen sind, Conergy in Q4 2012 Lagerabschreibungen von 4,2 Mio. € vorgenommen hat und das Projektvolumen relativ hoch war. So hat Conergy z.B. in Thailand Projektumsätze von 26 Mo. € umgesetzt (Q1 2012: 10 Mio. €), was in etwa einem Projektvolumen von ca. 20 MW entspricht. Aufgrund der doch sehr schwachen Rohertragsmarge war auch das EBITA mit 11,7 Mio. € deutlich im Minus (Q1 2012: - 7,6 Mio. €) und damit auch zwangsläufig das EBIT mit Minus 15 Mio. € (Q1 2012: - 15 Mio. €) und der Nettoverlust vergrößerte sich ebenfalls auf 17,8 Mio. € (Q1 2012: - 14,7,Mio. €). Damit liegt das Eigenkapital von Conergy mittlerweile bei furchterregende Minus 96 Mio. € !!!
Sind alles andere als gute Gewinnzahlen bzw. Verlustzahlen. Es macht mal wieder den Anschein, dass Conergy auf Teufel komm heraus Umsatz generieren will ohne Rücksicht auf die Margen. Anders kann ich die schwache Rohertragsmarge nicht interpretieren. Außerdem möchte ich anzweifeln, dass die Frankfurter Produktion bei dieser Rohertragsmarge wirklich profitabel arbeitet. Übrigens hat Centrosolar in Q1 eine Rohertragsmarge von 27% erreichen können !!
Auch die Cashseite konnte nicht überraschen mit einem negativen operativen Cash Flow von 7,7 Mio. € (Q1 2012: + 6,2 Mio. €) und einem negativen Free Cash Flow von 9 Mio. € (Q1 2012: + 4,3 Mio. €). Damit hat Conergy fast das Doppelte in Q1 an Cash eingebüßt wie die herausgegebene kleine Wandelanleihe von gestern. Da das Working Capital sogar weiter abgenommen hat um 5,2 Mio. € auf Minus 11,5 Mio. € (!!!) macht die Cash Flow-Entwicklung noch ein gutes Stück enttäuschender. Dementsprechend sind auch die eh schon recht hohen Lieferantenkredite in Q1 um satte 21 Mio. € auf mittlerweile 151,4 Mio. € gestiegen. Die Liquiditätsausstattung ist nur noch bei 7,3 Mio. € und im Juni muss an MEMC 4 Mio. € überweisen werden. Das zeigt wie verdammt wichtig es war, dass Conergy Cash rein bekommen hat über die kleine Wandelanleihe. Außerdem zeigt die Herausgabe dieser kleinen Wandelanleihe meiner Einschätzung nach, dass Conergy von den Banken keine weiteren Kreditlinien bekommt, was auch wohl an den hohen Lieferantenschulden liegt, da die ja durch die Bankkredite großteils abgesichert sind. War die Wandelanleihe damit ein Notkredit auf die Schnelle um einen akuten Liquiditätsengpass entgehen zu können ?? Siet jedenfalls fast so aus.
Die Q1-Zahlen waren alles andere als gut bis auf das Modulabsatzvolumen und mit einer Rohertragsmarge von unter 20% wird Conergy niemals in die Gewinnzone kommen können. Ich finde es schon recht mutig vom Comberg nach diesem sehr schwachen Auftaktquartal an den Umsatzzielen und auch am EBITA-Ziel festzuhalten. Entweder hat Comberg mit ein paar großen Projektaufträgen (USA ???, Pakistan ??) ein paar Asse im Ärmel oder er gambelt wie im letzten Jahr, als seine Guidance von vorne bis hinten verfehlt wurde. Ist letzteres der Fall, dann könnte es für Conergy oder/und für die Conergy-Aktionäre bitterbös enden. |