In der letzten Vorstandswoche vom 26.03.2018 hieß es:
Foxconn, einer der größten Fertigungsbetriebe für elektronische Produkte mit einem Umsatz von rund 150 Mrd. US-Dollar und mehr als 1,3 Mio. Mitarbeitern, plane noch in diesem Jahr einen Börsengang der Einheit Foxconn Industrial Internet in Shanghai. Die Einheit habe in 2017 einen Gewinn von über 2,5 Mrd. Dollar erzielt. Mit dem Börsengang solle die ohnehin schon prall gefüllte Kriegskasse des Konzerns um weitere ca. 4,5 Mrd. Dollar gefüllt werden. Der Börsenwert könnte sich auf 50 bis 60 Mrd. Dollar belaufen.....
...Die neue Einheit wolle im großen Wachstumsmarkt Automatisierung eine signifikante Rolle spielen. Die taiwanesische Foxconn werde sich durch diesen Schritt massiv an China annähern. China "is the place to be". Das Reich der Mitte habe sich zum Ziel gesetzt, bei der Automatisierung eine Weltrolle einnehmen zu wollen. Akquisitionen würden bei Foxconn natürlich dazu gehören, um die eigenen strategischen Ziele zu erreichen. Größter Player in diesem Markt sei Siemens. Gefolgt von ABB und den Amerikanern Rockwell Automation und Emerson Electric sowie der französischen Schneider Electric. Keine dieser Firmen werde Foxconn kaufen können. Selbst das Vorhaben, sich wesentlich an Rockwell zu beteiligen, sei gescheitert.
Gut möglich, dass die Taiwanesen sich bei der Automatisierung nach etwas "kleineren" Firmen in diesem Sektor umschauen würden. In diesem Zusammenhang könnte es bei der im TecDAX notierten S&T sehr spannend werden. Über eine Tochtergesellschaft sei Foxconn bei S&T mit aktuell rund 22% beteiligt. Die Beteiligung habe einst bei knapp 30% gelegen. Aufgrund einer Kapitalerhöhung sowie der Ausgabe von neuen Aktien im Rahmen der Kontron-Übernahme habe sich die Beteiligung entsprechend reduziert. Wie den Experten S&T-CEO Hannes Niederhauser im Hintergrundgespräch mitteile, hätten die Taiwanesen ihre Beteiligung um 2% auf 24% erhöht.
Aus dem Markt sei zu hören, dass sich grosso Holding, eine Gesellschaft des Aufsichtsratsvorsitzenden Erhard F. Grossnigg, von 2% seiner Anteile getrennt habe. Es sei davon auszugehen, dass die Asiaten ihre Beteiligung wieder auf knapp 30% erhöhen würden. Im Zuge des Börsengangs von Foxconn in China könnte sogar eine mehrheitliche Übernahme von S&T möglich sein. Niederhauser habe sich hierzu nicht äußern wollen. "Vorstellen kann ich mir natürlich sehr viel. Wir haben zumindest großes Interesse, die operative Zusammenarbeit mit Foxconn zu erhöhen. Über alles andere muss ich mir keine Gedanken machen."
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Das ist die Ausgangsbasis. Und heute lese ich, dass der Börsengang demnächst über die Bühne gehen soll:
15.05.2018 Die Firma Foxconn Industrial Internet Co, ein Unterarm des Unternehmens Foxconn Technology Group, hat am Montag ihre Absicht bekannt gegeben, ein öffentliches Erstgebot auf dem Markt für A-Wertpapiere, eine Vereinbarung für die Versicherung und eine vorläufige Preisauskunft abzugeben. Dies geht aus einem Report des Nachrichtendienstes Securities Times hervor. Das Unternehmen plant, 1,97 Milliarden Wertpapiere an der Börse von Shanghai auszugeben. Das wird nach der Herausgabe 10 Prozent seines Gesamtanteils ausmachen. Zusätzlich werden bei diesem Börsengang keine alten Aktien übertragen. Der Einreichungstermin für Offline- und Online-Käufe wird mit dem 24. Mai festgelegt, das Resultat soll am 28. Mai bekannt gegeben werden. Die China International Capital Corporation fungiert als Geldgeber des Börsengangs.
Nach Angaben der Absichtserklärung plant Foxconn, den Erlös aus dem Angebot zu verwenden, um in acht Einheiten zu investieren. Dazu zählen industrielle Internet-Plattformen, Cloud Computing, hocheffiziente Operationsplattformen, hocheffiziente Operations-Datenzentren, Kommunikationsnetzwerke, Lösungen für die Vernetzung des 5G-Netzwerks und des Internets der Dinge, Forschung und Entwicklung bei der intelligenten Manufaktur und die industriellen Aufwertungen sowie die Kapazitätserweiterung für die intelligente Fertigung. Das Investment für die Entwicklung der acht Einheiten wird sich auf 27,253 Milliarden Yuan belaufen. Mittel, die über die Anforderung hinaus aufgebracht werden, werden als Ergänzung für das Betriebskapital verwendet.
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FAZIT:
Die Kriegskasse von Foxconn ist somit Ende des Monats ordentlich gefüllt, und zwar genau für den Bereich, in dem S&T (industrielle Internet-Plattformen, Cloud Computing, hocheffiziente Operations-Datenzentren, Lösungen für die Vernetzung des Internets der Dinge, Forschung und Entwicklung bei der intelligenten Manufaktur ...) tätig ist. Eine Aufstockung der Anteile auf 30% oder vermutlich eine mehrheitliche Übernahme wie in der Vorstandswoche vom 28.03.18 spekuliert, scheint nun sehr wahrscheinlich zu werden.
Somit wird auch nochmals für jeden ganz klar, weshalb der Kurs trotz überragender Zahlen derzeit nicht steigen darf und künstlich niedrig gehalten wird!! Foxconn möchte sich weitere Anteile zu einem möglichst niedrigeren Kurs sichern und ggf. den Übernahmepreis möglichst niedrig ansetzen!
Vollständigkeitshalber noch der Kommentar aus der Vorstandswoche vom 14.05.2018 (gestern):
"...Bei S&T setzen wir unter anderem darauf, dass Foxconn zukauft"
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